An dieser S-Bahnhaltestelle in München-Solln starb Dominik Brunner. Foto: AP

Im Prozess um den Tod von Dominik Brunner hat ein Zeuge Vorwürfe gegen das Opfer erhoben.

München - Im Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Mörder von Dominik Brunner hat ein Zeuge Vorwürfe gegen das Opfer erhoben.

Der Lokführer der S-Bahn, in der die Auseinandersetzung zwischen dem 50-jährigen Geschäftsmann und seinen Peinigern begonnen hatte, sagte am Dienstag, die beiden Jugendlichen Markus Sch. und Sebastian L. seien am Münchner S-Bahnhof Solln „völlig normal“ aus der Bahn ausgestiegen. Brunner habe sich dann zügig zwei Schritte auf die beiden zubewegt und „einem mit der Faust ins Gesicht geschlagen“.

"Sie hätten einfach gehen können"

Der Zeuge schilderte, er sei über das Verhalten Brunners „äußerst überrascht“ gewesen. Brunner habe nach dem Schlag angekündigt, man werde den Zwischenfall mit der Polizei klären. „Für mich war Brunner der Angreifer. Aus meiner Sicht hätten er und die Jugendlichen einfach gehen können“, sagte der S-Bahnfahrer. Nach seinen Angaben hatte Brunner ihm gleich nach Verlassen der Bahn noch angekündigt, es werde „hier hinten gleich Ärger“ geben.

Brunner war im September 2009 Opfer einer brutalen Prügelattacke der zum Tatzeitpunkt 17- und 18-jährigen Angeklagten am S-Bahnhof Solln geworden. Die Staatsanwaltschaft wirft Sebastian L. (18) und Markus Sch. (19) Mord aus niedrigen Beweggründen vor.