Mitglieder der Steuerungsgruppe mit Werner Wölfle (3.v.r.), Gabriele Radeke (Mitte) und Foto: Chris Lederer

Bürgermeister Wölfle hat in einer Feier die Urkunde überreicht. Außerdem wurden fair gehandelter Wein aus Chile und Schokolade aus Bolivien angeboten.

Stuttgart-Stammheim - Fair-Trade-Produkte tragen nicht nur dazu bei, Arbeitern in fremden Ländern würdige Bedingungen zu verschaffen, Fair-Trade-Produkte können auch lecker schmecken. Davon überzeugten sich die Gäste der Zertifizierungsfeier am Donnerstagabend in der Stammheimer Schloss-Scheuer. Im Rahmen der Veranstaltung wurde nicht nur die Urkunde überreicht, sondern auch Wein und Schokolade angeboten. Gerald Jantschik, Kenner kulinarischer Köstlichkeiten, ließ Schokolade aus Bolivien und aus der Amazonas-Region zu Wein aus Chile und der Region servieren. Sehr zum Genuss der Vertreter aus Politik, Verwaltung, Vereinen, Handel und Gewerbe sowie der örtlichen Fair-Trade-Steuerungsgruppe.

Deren Sprecherin Gabriele Radeke hatte zuvor von Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle die Zertifizierungsurkunde überreicht bekommen. Damit ist Stammheim der zwölfte Stuttgarter Stadtbezirk, der die Kriterien erfüllt, um sich Fair-Trade-Bezirk nennen zu dürfen. Unter anderem müssen hierfür in mindestens vier Läden und zwei Gastronomiebetrieben fair gehandelte Produkte verkauft und ausgeschenkt werden. Auch die Schule, die Kirchen und Vereine sollten faire Produkte verwenden und Aktionen zum Thema organisieren – in Stammheim wird daher der diesjährige Kindergipfel unter das Motto „Fair Trade“ gestellt.

„Wir wollen uns nicht nur auf den Lorbeeren ausruhen, sondern auch den regionalen Gedanken in den Vordergrund stellen“, sagte Bezirksvorsteherin Susanne Korge. Sprecherin Gabriele Radeke, die beruflich seit mehr als 20 Jahren mit Fairem Handel zu tun hat, freute sich über das Engagement im Bezirk und die Auszeichnung: „Es ist eine Anerkennung der Vielen, die sich für Gerechtigkeit in der einen Welt einsetzen.“ In mehr als 60 Ländern sei der Faire Handel aktiv, dadurch existierten rund 6 Millionen Menschen würdiger. Wölfle verglich das Engagement für Fairen Handel mit Wasser: „Je mehr Leute aktiv werden und mitmachen, um so stärker wird der Strom.“ Es gelte nicht, dogmatisch nur Fair-Trade-Produkte zu kaufen, Produkte aus der Region seien genauso viel wert. „Die Mischung macht’s“, sagte Wölfle ehe er chilenische Schokolade und Riesling aus Stetten probierte.