Manche Zahnpasta verspricht weißere Zähne Foto: Fotolia

Beim Lächeln die Zähne zu zeigen traut sich nicht jeder. Kaffee, Tee und Nikotin lassen die Zähne oft gelblich erscheinen. Experten sagen, was es für Methoden der Zahnaufhellung gibt.

Stuttgart/Mainz - Zahnweiß-Streifen und -Gels

Weiße Zähne für wenig Geld – das versprechen Zahnpasten und Bleaching-Gels sowie spezielle Klebestreifen aus dem Drogeriemarkt. Doch allzu große Wunder darf man sich von diesen Produkten nicht erhoffen, sagen sowohl Zahnärzte als auch die Stiftung Warentest, die diese Bleaching-Produkte geprüft hat. Ihr Fazit: Meist erzielt man – wenn überhaupt – nur einen kleinen sichtbaren Aufhellungseffekt. Wem das genügt, sollte beim Kauf dennoch einiges beachten: Die Klebestreifen, die auf der Vorderseite der Zähne angebracht werden, sind von der Anwendung umständlich. Sie reichen auch oft nur über die sechs Frontzähne. Nervig ist auch die Variante mit dem Gel, das erst auf die Zähne gepinselt wird. Denn das muss erst antrocknen.

Sowohl die Klebestreifen als auch die Gels funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Sie enthalten meist Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxid. Beide setzen im Mund aktiven Sauerstoff frei, der die Verfärbungen im oder auf dem Zahnschmelz reduziert. Zwar sind noch keine Langzeitschäden bekannt, weshalb diese Produkte – die im Handel für 15 bis 60 Euro erhältlich sind – auch von Zahnärzten nicht als riskant eingestuft werden. Kinder und Jugendliche sollten dennoch darauf verzichten, da bei ihnen der Zahnschmelz noch nicht ausgereift ist.

Home-Bleaching

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich beim Zahnarzt Unterstützung holen – etwa um sich eine passgenaue Zahnschiene anfertigen zu lassen. In diese wird dann stets ein wirkstoffangereichertes Gel gefüllt, dass die Zähne aufhellen lässt. „Die Schiene wird dann zu Hause abends wenigstens zwei bis drei Stunden getragen oder über Nacht“, sagt der Zahnmediziner Rainer Sauter, Mitglied der Landesärztekammer Baden-Württemberg. Und das ein bis zwei Wochen lang.

Grundsätzlich sei diese Methode der Zahnaufhellung am sichersten und am schonendsten, heißt es auch bei der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin (DGÄZ). Lediglich die Empfindlichkeit der Zähne für Hitze und Kälte steigt vorübergehend an. „Aber das ist nicht bei jedem so“, sagt Sauter.

Das passgenaue Bleichen hat auch seinen Preis: Aufgrund der Zahnschiene, die extra angepasst werden muss, sollten Patienten mit Kosten von etwa 250 bis 500 Euro rechnen. „Eine Zahnaufhellung, die rein aus kosmetischen Gründen vorgenommen wird, wird von den Krankenkassen weder bezahlt noch bezuschusst“, warnt Sauter. Das gelte auch für Privatpatienten. Allerdings rentieren sich die Kosten, wenn das Bleaching nach einiger Zeit wiederholt wird: Es braucht dann auch keine neue Schiene mehr.

In-Office-Bleaching

Etwa eine Stunde auf dem Zahnarztstuhl – und schon sind die Zähne sehr viel weißer. Wer dieses Intensivverfahren bevorzugt, sollte sich nach einem Zahnarzt erkundigen, der das sogenannte In-Office-Bleaching anbietet. „Der Zahnarzt verwendet dazu hochkonzentriertes Bleichmittel, dass die Behandlungszeit auf zwei bis drei Sitzungen verkürzt“, sagt Sauter. Auch hier kommt es nach der Behandlung zu einer erhöhten Empfindlichkeit bei warmen und kalten Speisen und Getränken, warnt Sauter. Ein weiterer Nachteil der Intensivbehandlung sind auch die Kosten von bis zu 700 Euro.

Internes Bleaching

Verfärbungen können sich auch aus dem Zahninneren entwickeln – etwa durch die Einnahme spezieller Medikamente oder aufgrund von Zahnkrankheiten oder einer Zahnoperation. „In solchen Fällen hilft das sogenannte Interne Bleaching“, sagt Rainer Sauter. Dazu wird in das Loch, wo einst die alte Füllung saß, ein Bleichmittel eingebracht. „Anschließend wird der Zahn fest verschlossen, damit sich das Mittel im Inneren ausbreiten kann.“ Dieses Verfahren, das zwischen 200 und 300 Euro kostet, kann sich – je nach Verfärbungsgrad – mehrere Sitzungen lang hinziehen. „Aber es ist eine sehr sichere Methode“, sagt Sauter. Meist hält der Aufhellungseffekt einige Jahre an.

Veneers

Wer nicht nur mit Verfärbungen, sondern auch mit Zahnschäden oder Fehlstellungen zu kämpfen hat, für den könnten sich Veneers eignen. „Allerdings ist das eine sehr kostspielige Methode, die nicht aus rein kosmetischen Gründen vorgenommen werden sollte“, sagt Sauter. Bei Veneers handelt es sich meist um Keramikschalen, die auf die Zähne geklebt werden. Damit diese passgenau sitzen, erfordert dies aufwendige Vorarbeiten: Es muss ein Abdruck vorgenommen werden und die Zähne müssen minimal präpariert werden. Der Patient trägt dann einige Zeit ein Provisorium, bevor das endgültige Veneer aufgeklebt wird. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld: nämlich um die 1000 Euro. „Auch dann muss man sich im Klaren sein, dass dies keine endgültige Lösung ist“, sagt Sauter. Meist halten die Keramikschalen etwa zehn bis 15 Jahre.