Kunstvereins-Co-Direktorin: Iris Dressler Foto: Sascha Dressler, wkv

Hohe Ehren für den Württembergischen Kunstverein Stuttgart. Die deutschprachigen Kunstkritiker wählten die aktuelle WKV-Schau „Die Bestie ist der Souverän“ zur „Ausstellung des Jahres“. WKV-Co-Direktorin Iris Dressler sagt den „Stuttgarter Nachrichten“, was sie besonders freut.

Stuttgart - Frau Dressler, der deutsche Kunstkritikerverband hat den Preis für die „Ausstellung des Jahres 2015“ an Ihr Haus und die aktuelle Schau „Die Bestie ist der Souverän“ vergeben. Wie wichtig ist diese Ehrung?
Das ist schon super. Erstmals überhaupt geht diese Auszeichnung an einen Kunstverein. Und das ist natürlich ein starkes Signal für unsere Arbeit.
Was freut Sie besonders?
Schön ist natürlich, dass die deutschsprachigen Kritiker in ihrem Votum gerade auf die Ernsthaftigkeit abheben. Die Verankerung in gesellschaftlichen Debatten gilt ja mitunter als „sperrig“. Schön ist, dass diese Ehrung die Arbeit im Württembergischen Kunstverein Stuttgart in ihrer ganzen Breite würdigt – bis hin zum ständigem Dialog mit externen Kompetenzen für einzelne Fragen. Bei „Die Bestie ist der Souverän“ sind das Paul B. Preciado, der ja auch bei Jaques Derrida studiert hat, und Valentín Roma. Aus der Diskussion und der gemeinsamen Erarbeitung des Projektes ergaben sich für uns noch einmal neue Fragestellungen.
Grundsätzlich kennzeichnend für Ihre Ausstellungen ist die sehr sorgsame Präsentation. Wird diese jeweils im Dialog mit den Künstlern erarbeitet?
Einerseits gibt es den hohen Anspruch, die Arbeiten so zu zeigen, wie es ihnen gerecht wird. Und dann interessiert uns, sich durch Überlagerungen an ein Thema heranzuarbeiten. Der Philosoph Jaques Derrida hat dafür das Bild des Wolfes, der sich auf leisen Pfoten anschleicht. Es geht schon darum, ein Thema zu umkreisen und dadurch und dabei neue Bezüge deutlich zu machen.

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