Die Turbulenz auf der Bühne garantiert herzliches Lachen im Zuschauerraum. Foto: Ines Rudel

Im neuen Stück des Ober- und Unteraicher Dorftheaters werden Familienbande geknüpft. Für einige Vorführungen gibt es noch Karten.

Wolfschlugen - Nach gut zehn Jahren ein erfolgreiches Stück erneut auf die Bühne zu bringen? Warum nicht, sagten sich die Mitglieder des Vereins Ober- und Unteraicher Dorftheater. Am Samstag hat das Ensemble mit dem schwäbischen Lustspiel „Dr g’liehene Opa“ Premiere gefeiert.

Wieso sich eine Familie einen Opa leihen muss, wie die Oma darauf reagiert und welches Chaos zwei weitere Gäste ins Haus bringen, sei an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Es wird geschimpft, geschrien, geflirtet und gelacht. Das Publikum darf sich auf lustige, dramatische und derbe Szenen freuen – und staunen, wie ulkig manche Darsteller ihr Gesicht verziehen und die Stimme verstellen können.

Eine neue Regisseurin und zwei neue Darsteller

Sich zu schminken, sich zu verkleiden und sich auf der Bühne schüchterner, hysterischer, rabiater oder depperter zu geben, als sie es im wahren Leben sind, gehört für die Darsteller des Ober- und Unteraicher Dorftheaters zur Routine. Auch die Aufgabe, jünger oder älter zu erscheinen, zählt zum Standard. Ungewohnt war für sie in diesem Jahr hingegen, sich bei der Probenarbeit auf Anita Buchholz als neue Regisseurin einzulassen. Ihr Mitspieler und altbewährter Regisseur Andreas Steck – aus beruflichen Gründen diesmal nur im Hintergrund – hat aber dennoch seine Handschrift hinterlassen: Die Überarbeitung des Stücks von Walter G. Pfaus in die schwäbische Mundart stammt aus seiner Feder.

Als Darsteller neu zum Ensemble dazu gestoßen sind Jürgen Keck und André Oßmann, zwei ehemalige Mitglieder der Laienspielgruppe „Die Körschtaler“, die sich im vergangenen Jahr aufgelöst hat. Erstmalig in der Gaststätte Rössle in Wolfschlugen auf der Bühne zu sehen ist außerdem Roland Fahlisch, der mit seinen 67 Jahren und seiner Mimenspiel-Erfahrung beim „Theater unter den Kuppeln“ in Stetten gleich mal die Hauptrolle des verschmitzt-tattrigen Opas übernahm.

Das Ensemble eint die Liebe zum Theater

Was das Ensemble eint, ist seine große Liebe zum Theater. Anders lässt sich das enorme zeitliche Engagement nicht erklären. Fast ohne Pause haben sie seit Ende Juni drei Mal pro Woche geprobt. Zwar fallen seit der Premiere die Proben weg, doch stehen nun bis zum April insgesamt 33 Aufführungen auf dem Spielplan. „Ein paar der Veranstaltungen sind bereits ausverkauft, für manche Termine gibt es aber noch Karten“, so Edeltraud Lutz. Der Vereinsvorsitzenden zufolge sind rund 70 Prozent des Publikums Stammgäste. „Wer einmal bei uns war, kommt immer wieder“, erklärt sie selbstbewusst.