„Ich möchte keine Zeit verplempern mit etwas, das mir keinen Spaß macht“, sagt Wolfgang Niedecken. Foto: Mathias Bothor/Universal Music

Sollte der Kölner Dom je abhanden­kommen, muss Wolfgang Niedecken aushelfen. Wie kein anderer verkörpert der 62-Jährige die Metropole am Rhein. Jetzt hat der Sänger von Bap seine neue Soloplatte „Zosamme alt“ und seine zweite Autobiografie „Zugabe“ veröffentlicht.

Stuttgart - Wolfgang Niedecken, Frontmann der Kölner Band Bap, kann mit moderner Kommunikationstechnik nicht besonders viel anfangen. „Ich bin noch immer nicht in der Lage, mit diesem Internet-Theater umzugehen“, sagte der 62-Jährige den Stuttgarter Nachrichten und räumte ein: „Ich nutze ein Handy und kann auch SMS lesen, habe allerdings schon wieder vergessen, wie man welche schreibt. Es interessiert mich einfach nicht.“

An diesem Freitag erscheint Niedeckens neues Album mit dem Titel „Zosamme alt“, bereits am Mittwoch kam seine Autobiografie „Zugabe“ heraus.

„Ich war einfach nur unglaublich müde“

Den Stuttgarter Nachrichten gibt der Bap-Mann auch einen intimen Einblick in jene Minuten, als er im November 2011 einen Schlaganfall erlitt: „Ich war einfach nur unglaublich müde, was für mich damals auch erklärbar war, weil ich zwei Tage zuvor aus den USA zurückgekommen war. Eigentlich dachte ich, der Jetlag sei längst verdaut. Ich saß da, wollte lesen und wurde so unfassbar müde, dass ich das Buch weglegte und dachte: Powernap. Als ich die Augen wieder öffnete und die Teppiche, die Bilder an der Wand und die Bücherregale plötzlich Formen annahmen, wie man das aus Bildern von Salvador Dalí kennt, merkte ich, dass da etwas falsch läuft. Gottseidank hat meine Frau mich in dem Zustand gefunden und sofort das Richtige getan. Ich verdanke ihr mein Leben.“