Autozulieferer Mahle bekommt einen neuen Chef: Wolf-Henning Scheider kommt von Bosch und war dort Sprecher des wichtigsten Unternehmensbereichs Kfz-Technik.

Stuttgart - Generationswechsel beim Autozulieferer Mahle: Der neue Chef, Wolf-Henning Scheider, kommt von Bosch. Er soll am 1. Juli 2015 die Nachfolge von Heinz K. Junker antreten. Der 52-Jährige ist seit 2010 Mitglied der Bosch-Geschäftsführung und Sprecher des wichtigsten Unternehmensbereichs Kfz-Technik. Scheider wird die Bosch-Gruppe bereits Ende März 2015 verlassen. Das gaben beide Unternehmen am Dienstagabend überraschend bekannt.

Mahle-Chef Junker, der am Dienstag seinen 65. Geburtstag feierte, steht seit 1996 an der Spitze des Autozulieferers, der mehr als 64 000 Mitarbeiter beschäftigt. Junker wird seine Karriere bei Mahle mit einem Rekordumsatz von knapp zehn Milliarden Euro beenden. Vor 18 Jahren, als der gebürtige Westfale das Steuer bei Mahle übernahm, lag der Umsatz bei umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro.

Seinen größten Coup hat der promovierte Ingenieur mit der Übernahme des Klimatisierungs- und Kühlungsspezialisten gelandet. Jetzt wird mit Hochdruck an der Integration gearbeitet, die „schon sehr gut vorangekommen ist“, wie Junker in der Mitarbeiterzeitung schreibt.

Für seinen Nachfolger Scheider bleiben aber einige Baustellen im Konzern, bei dem das Thema Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich zuletzt mächtig für Wirbel gesorgt hat. Derzeit laufen Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern über neue Jobgarantien für Mahle-Werke, die im Sommer 2015 auslaufen und verlängert werden sollen – im Gegenzug sollen Personalkosten eingespart werden.