Stefanie Kaiser mit ihrem Hund Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die arbeits- und wohnungslose Altenpflegerin Stefanie Kaiser, die wegen ihres Hundes sowie der allgemeinen Wohnungsnot massive Probleme hatte, eine Bleibe zu finden, erhält gleich mehrere Wohnungsangebote – und hat zumindest eine vorübergehende Bleibe gefunden.

Stuttgart - „Ich bin vor den Kopf gestoßen“, sagt Stefanie Kaiser, „also positiv.“ Ihre Stimme überschlägt sich fast. Ebenso wie die Ereignisse. Seit unsere Zeitung am vergangenen Dienstag über die 39-Jährige und ihren Hund Inaki berichtete, hat sich das Leben der beiden verändert. Die Geschichte der arbeits- und wohnungslosen Altenpflegerin, die wegen ihres Hundes sowie der allgemeinen Wohnungsnot massive Probleme hat, eine Bleibe zu finden, berührte viele Leser.

Gleich vier Wohnungsangebote wurden über die Zeitung an Kaiser herangetragen. Ein Makler schreibt in einer Mail: „Wir hätten eine Wohnung für Frau Stefanie Kaiser. Diese wäre aber in Althütte. Die Vermieterin ist eine Kundin von uns. In ihrem Haus leben sieben Hunde.“ Eine Dame geht noch weiter: „Der Artikel hat mich sehr betroffen gemacht. Ich lebe in Nagold in meinem Haus allein und könnte Frau Kaiser ein Dachgeschossapartment kostenlos zum Wohnen anbieten.“ Eine andere Frau hat über Facebook ihre Hilfe angeboten, ohne ins Detail zu gehen. Telefonisch hat sich ein Mann gemeldet, der Kaiser ein Angebot unterbreitet hat: Wohnen in Ditzingen gegen die Pflege der bettlägerigen Schwiegermutter.

Kaiser ist „sehr gerührt, dass es doch noch Menschlichkeit gibt – ich könnte heulen“. Nur: Sie hat bereits eine Bleibe gefunden. Ein Freund hat sie mit den Worten: „Der Presse erzählst du von deinem Problem, aber deinen Freunden nicht“, bei sich in Stuttgart aufgenommen. Sie darf so lange bei ihm wohnen, bis sie etwas Eigenes gefunden hat – und sich bei der Stadt offiziell unter seiner Adresse anmelden. „Da ich es endlich geschafft habe, dass ich in Stuttgart Sozialleistungen erhalte und den Wohnungsberechtigungsschein bekomme, möchte ich hier bleiben“, sagt sie. Wäre der Freund nicht, „hätte ich die Angebote sofort angenommen“. Es ist ihr ein Anliegen, sich bei den Menschen, die ihr Hilfe angeboten haben, persönlich zu bedanken. „Wer weiß, vielleicht kann jemand anderem geholfen werden – es geht mir nicht nur um mich.“