Wer sich vor bösen Überraschungen schützen möchte, der sollte seine Wohnung stets abschließen und ordentlich sichern. Foto: dpa

Mit der Zeitumstellung wird es abends eine Stunde früher dunkel. Einbrechner kommt das gelegen. Die Polizei rechnet damit, dass die Zahl der Einbrüche in den Wintermonaten zunimmt.

S-Norden - Wenn die Tage kürzer werden, dann freuen sich die Langfinger: In der dunklen Jahreszeit steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche erfahrungsgemäß an. Wie die Entwicklung in den nördlichen Stuttgarter Bezirken in den kommenden Monaten verlaufen wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Eines ist aber klar: Wer sein Haus oder seine Wohnung vernünftig sichert, der kann potenziellen Einbrechern einen Strich durch die Rechnung machen.

Feuerbach steht ganz oben auf der Liste

58 Wohnungseinbrüche sind 2013 in Feuerbach gemeldet worden – damit ist der Bezirk Spitzenreiter im Stuttgarter Norden. 51-mal schlugen Diebe in Zuffenhausen zu, 38-mal in Weilimdorf, 24-mal in Botnang und 21-mal in Stammheim. Dort, in Stuttgarts nördlichstem Bezirk, kann man momentan noch keine Zunahme der Einbruchsfälle feststellen. „In Stammheim ist kein Schwerpunkt auszumachen, die Zahlen entsprechen in etwa denen des Vorjahres und sind generell gering“, berichtet der Postenleiter Andreas Molt. Auch in Zuffenhausen hat im Bereich der Wohnungseinbrüche laut Revierleiter Volker Kehl in den vergangenen Wochen relative Ruhe geherrscht. Dass es so bleibt, scheint allerdings unwahrscheinlich. „Wir rechnen mit einer Zunahme zu Beginn der dunklen Jahreszeit“, sagt Kehl. Gut sieht die Botnanger Zwischenbilanz aus. Postenleiter Hubert Polzer kann im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang an versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüchen vermelden. „Das ist eine klare Verbesserung und steht im Gegensatz zum Trend im gesamten Stadtgebiet“, sagt Polzer. Er gibt allerdings zu bedenken: „Entwarnung kann ich keine geben.“ Jörg Schiebe, der Leiter des Polizeireviers 8 an der Kärntner Straße, das für Feuerbach und Weilimdorf zuständig ist, berichtet, man bewege sich immer noch auf einem hohen Niveau, was die Gesamtzahl der Wohnungseinbrüche angehe. Ziel sei es natürlich, diesen Negativ-Trend zu stoppen.

Tagsüber wird mehr eingebrochen als nachts

Dass am vergangenen Wochenende von Sommer- auf Winterzeit umgestellt worden ist, spielt vielen Langfingern in die Karten. Jetzt wird es spätnachmittags nämlich eine Stunde früher dunkel. Entgegen der landläufigen Meinung kommen Einbrecher nicht nachts, sondern meistens tagsüber. Dann sind die meisten Menschen bei der Arbeit, in der Schule oder beim Einkaufen. Wer den Verbrechern das Leben schwer machen möchte, der sollte einige Regeln beachten. „Auch wenn man nur kurz die Wohnung verlässt, sollten alle Fenster und Türen verschlossen werden“, rät Daniel Voigt von der Führungsgruppe des Zuffenhäuser Polizeireviers. Am besten sei es, den Schlüssel zwei Mal im Schloss umzudrehen. Geradezu fahrlässig wäre es, Haus- oder Wohnungsschlüssel unter der Fußmatte oder in einer Blumenvase zu deponieren. Abschließbare Fenstergriffe, einbruchhemmende Beschläge, Zusatzsicherungen und Gitterroste vor Kellerfenstern machen Verbrechern ebenfalls das Leben schwer. Mechanische Sicherungen können durch eine Alarmanlage sinnvoll ergänzt werden. Nicht nur im mechanischen und elektronischen Bereich gibt es Tricks. Auch Zwischenmenschliches kann helfen. „Nachbarschaftshilfe“, so lautet dabei die Devise. In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Kriminelle weniger Chancen.

Spuren dürfen nicht verwischt werden

Sollten alle Vorsichtsmaßnahmen nichts nützen und man wird tatsächlich Opfer eines Einbruchs, so darf der Tatort nicht verändert oder gar mit dem Aufräumen begonnen werden. So würden Spuren verwischt. Wer einen Einbrecher auf frischer Tat erwischt, für den gilt: Nicht festhalten, sich nicht selbst in Gefahr bringen, Details beobachten und sofort 110 wählen.

Tipps
zur Einbruchsverhütung gibt die Kriminaltechnische Beratungsstelle unter Telefon 89 90 12 30. Dort können auch Termine für Hausbesuche vereinbart werden.