Der ehemalige Krankenhausbau von 1934 muss weichen. Foto: Kathrin Wesely

Im Westen sollen drei neue Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 32 Wohnungen entstehen. Im Bezirksbeirat regte sich vereinzelt Widerstand angesichts der Entwurfspläne. Diese zeigten ein durchgängiges Gebäude, das durch Vor- und Rücksprünge in der Fassade lediglich gegliedert wird.

S-West - In der Hölderlinstraße werden drei Mehrfamilienhäuser mit fünf Stockwerken plus Dachgeschoss errichtet. Die Bauherrin ist die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg (GWG), die derzeit auch am Diakonissenplatz ein Quartier mit Wohnungen und Arztpraxen errichtet. Entstehen sollen auf 2800 Quadratmetern Wohnfläche insgesamt 32 Wohnungen mit überwiegend jeweils drei bis vier Zimmern. In der Tiefgarage unter dem Grundstück sind 32 Stellplätze für die Bewohner vorgesehen, im Hinterhof ein Spielplatz. In den Dachgeschossen sind Penthäuser sowie Maisonettewohnungen geplant, erläuterte Maike Differt vom Stuttgarter Architekturbüro ARP jüngst im Bezirksbeirat West. Zu den Wohnungen im Erdgeschoss gehören Gärten, die auf der rückwärtigen Seite ebenerdig zugänglich sind. „Wichtig war uns die Kleinteiligkeit des Gebäudes, die besser ins Straßenbild passt als ein großer Komplex“, sagte Differt. Im Bezirksbeirat regte sich vereinzelt Widerstand angesichts der Entwurfspläne. Diese zeigten ein durchgängiges Gebäude, das durch Vor- und Rücksprünge in der Fassade lediglich gegliedert wird. Im Grunde sei das ein großer, langer Prügel, wurde moniert. Der Entwurf sei der Platz-Ökonomie geschuldet, entgegnete Maike Differt. „Wir müssten aus Brandschutzgründen derart viel Platz zwischen den einzelnen Gebäuden lassen, dass auf der Fläche gar keine drei Häuser Platz hätten.“ Man habe aber gleichwohl so viel Wohnraum als möglich schaffen wollen.Die Befürchtung einiger Räte, dass auch an dieser Baustelle bald ein Schild aufgepflanzt wird mit der Aufschrift „Hier entsteht exklusiver Wohnraum“, versuchte Albert Boochs von der GWG zu entkräften. „Das passte gar nicht in unser Firmenprofil. Wir stehen nicht für High-End-Produkte“, argumentierte Boochs. „Wir bauen gut aber nicht exklusiv.“ Bei den 32 neuen Wohnungen werde es sich ausschließlich um frei finanzierte, nicht um geförderte Mietwohnungen handeln, heißt es bei der GWG auf Anfrage. Zum Preisniveau könne man sich noch nicht äußern. Baubeginn ist im Frühjahr 2015. Die Bauzeit wird mit eineinhalb bis zwei Jahren veranschlagt.

Momentan prangt an der Stelle noch ein großer gelber Gebäuderiegel aus den 1930er Jahren. Ursprünglich sei er entweder als Altenheim oder als Krankenhaus errichtet worden, berichtete Maike Differt. Baulich sei der Komplex in keinem guten Zustand. Außerdem biete sich das Haus aufgrund seiner Raumaufteilung mit langen Korridoren und Einzelzimmern auch nicht recht für eine Umnutzung als Wohnraum an. Der vormalige Besitzer, die Stiftung Nestwerk, hatte im Jahr 2010 Insolvenz angemeldet und die Liegenschaft in der Hölderlinstraße an die GWG verkauft. Die Wohnungsbaugesellschaft beschloss bald darauf, an der Stelle einen Neubau zu errichten.