Wenn auf einer Seite der Lindichstraße geparkt wird, bleibt nicht mehr viel Platz für den Verkehr. Foto: privat

Die Freien Wähler haben einen Antrag zum Bauvorhaben Lindichstraße eingebracht. Sie fordern, dass die Stadtverwaltung darstellen soll, welche Auswirkungen das Caritas-Projekt auf die Parksituation in der Wohnstraße hat.

Feuerbach - Der Caritasverband Stuttgart plant, das Wohngebäude auf dem Grundstück an der Lindichstraße 6 bis 8 abzureißen, um dort anschließend einen Neubau zu errichten (wir berichteten). Die Caritas möchte dort ein Haus mit 14 Wohneinheiten bauen. Sieben Einzimmerwohnungen für alleinstehende Menschen mit Behinderung und sieben Zweizimmerwohnungen für Alleinerziehende oder Eltern mit Kind sollen entstehen. Im Erdgeschoss sind ein Gemeinschaftsraum, ein Spielzimmer und Büros geplant.

Mehrere Anwohner meldeten sich zu Wort, als die Pläne im Bezirksbeirat Mitte Oktober vorgestellt wurden. Sie äußerten Bedenken bezüglich der Dimension des Bauvorhabens und der zukünftigen Parksituation in der Wohnstraße. Die Idee und Konzeption, die hinter dem Projekt stehe, sei positiv zu bewerten und werde von den Bewohnern der Straße begrüßt, betonten einige Anlieger. Allerdings kritisierten sie gleichzeitig den Umfang des Bauvorhabens. Die Größe und Optik des Gebäudes passten dort nicht ins Straßenbild.

Freien Wähler haben die Bedenken der Anwohner aufgegriffen

Zudem rechnen die Bewohner in der Nachbarschaft damit, dass sich die Parkplatzsituation durch den Zuzug der neuen Nachbarn verschlechtern werde. Die Caritas müsse lediglich drei Parkplätze bereitstellen, das sei zuwenig, beklagen die Anwohner. Auch die Planung der Feuerwehrzufahrt wurde kritisiert. Ein Bewohner der Lindichstraße hat bereits mit einem Rechtsanwalt Kontakt wegen der Planungen aufgenommen.

Die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler hat die Sorgen, Bedenken und Kritik der Anlieger nun in einem Antrag an die Stadtverwaltung aufgegriffen. Der Fraktionsvorstand hat zudem in einem Rundschreiben, das an die Anwohner im Bereich der Lindichstraße gerichtet war, erläutert, welches Ziel der Antrag verfolgt: „Wir wollen, dass die Stadtverwaltung im Ausschuss für Umwelt und Technik über die Planung berichtet und auf die Fragen und Bedenken der Anwohner eingeht. Vielleicht findet sich ja noch eine bessere Lösung und die eine oder andere Möglichkeit, dass Bauprojekt im Sinne der Anwohner verträglicher zu gestalten“, erläutert die stellvertretende Freie-Wähler-Fraktionsvorsitzende Rose von Stein den Hintergrund der Aktion.

Konkret genannt werden im Antrag folgende drei Themen: „Die Parkierung in der engen Lindichstraße“, „die Erreichbarkeit des neuen Gebäudes für Feuerwehr und Rettungsdienste“ und „die Größe des Bauvorhabens“.

Die Baugenehmigung liegt inzwischen vor

Die Freien Wähler fordern in dem Antrag, dass die Stadtverwaltung in einer der kommenden Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Technik zu den Punkten Stellung nehmen soll. „Die Stadtverwaltung möge das Projekt vor Erteilung der Baugenehmigung im UTA kurz vorstellen und insbesondere darauf eingehen, wie sich die Rettungswege und -zufahrten sowie die Parkierungssituation darstellen“, heißt es im Schreiben. Unterdessen hat die Caritas grünes Licht für die Realisierung des Projektes erhalten: Die Baugenehmigung sei mittlerweile erteilt, sagt Heinz Wolf, Vorstand der Caritas Gemeinschafts-Stiftung. Wolf betont, die Caritas sei weiter offen für Gespräche mit den Anwohnern und gegebenfalls auch bereit, auf neue Vorschläge einzugehen. „Unser Bestreben ist, mit den Nachbarn gut auszukommen. Unsere Hand bleibt ausgestreckt und die Tür bleibt offen“, so Wolf.

Eine Nachbarin beteuert, sie habe mehrfach versucht, per E-Mail mit der Caritas Kontakt aufzunehmen. „Es kam aber nichts zurück“, sagt sie.