Junge Akademiker zieht es vor allem in die Autoindustrie. Für gerade mal 12 Prozent der Frauen ist dies so eine Art Traumbranche. Foto: dpa

Jobsicherheit sowie die Vereinbarbarkeit von Familie und Beruf – dies sind die wichtigsten Kriterien für junge Akademikerinnen bei der Berufswahl. Kein Wunder, dass der öffentliche Dienst da punkten kann. Und was können Unternehmen tun?

Stuttgart - Der Wirtschaft in Deutschland geht es gut, der Arbeitsmarkt entwickelt sich seit geraumer positiv. In den Unternehmen hat ein Wettstreit um die besten Köpfe eingesetzt; früh knüpfen Firmen Kontakte zu den Studenten an den Unis.

Wenn man einer Studie der Unternehmensberatung EY glauben darf, scheinen sie damit gerade bei Frauen nicht sonderlich erfolgreich zu sein. Denn trotz aller Werbemaßnahmen zieht es junge Akademikerinnen nicht so sehr in die Wirtschaft – sondern in den öffentlichen Dienst. 42 Prozent der befragten Studentinnen küren „Vater Staat“ zu ihrem beliebtesten Arbeitgeber. So viel Attraktivität genießt die Autoindustrie nicht mal bei den Männern: gerade mal 30 Prozent der befragten Studenten zieht es in diese deutsche Vorzeigebranche. Bei den Studentinnen rangiert die Autoindustrie, die ihren Frauenanteil erklärtermaßen erhöhen will, quasi abgeschlagen auf Platz vier mit einem Anteil von eher bescheidenen zwölf Prozent.

Hier geht es zur Studie.

Sicherheit steht an erster Stelle

Doch was macht den öffentlichen Dienst so attraktiv für das weibliche Geschlecht, was Unternehmen nicht bieten? Die Frauen haben in der Umfrage die Antwort selbst gegeben: Sicherheit steht für sie mit Abstand an erster Stelle – und im öffentlichen Dienst lockt eine Verbeamtung – sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies scheinen junge Frauen durchaus mehr zu schätzen als ein höheres Gehalt.

Die absolute Sicherheit einer Verbeamtung können Unternehmen nicht bieten – auch wenn sie in der vergangenen Weltwirtschaftskrise 2008/2009 bewiesen haben, dass sie an den Beschäftigten festhalten. Auch beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich in den vergangenen Jahres einiges getan. Der Gesetzgeber hat die Elternzeit für Mütter und Väter festgelegt. In den Unternehmen selbst gibt es Angebote wie Home Office, flexiblere Arbeitszeiten und eine bessere Kinderbetreuung. Unternehmen wie Daimler und Bosch haben solche Themen teilweise bereits in Betriebsvereinbarungen festgezurrt. Nun müssen sie allerdings auch noch offensiv dafür werben. Unternehmen, die solche weiche Faktoren bisher vernachlässigt haben, sollten schleunigst nachlegen – auch dies macht die Studie deutlich.

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unserem Stellenmarkt.