Der Windpark in der Nordsee, eines der größten Offshore-Projekte in Europa. Foto: dpa (Symbolbild)

Der Versorger EnBW ist mit 50,1 Prozent an dem Windpark-Projekt „Hohe See“ in der Nordsee beteiligt. Zusammen mit dem kanadische Energiekonzern Enbridge wird EnBW die Windkraft-Anlage finanzieren.

Düsseldorf - Der Versorger EnBW baut zusammen mit dem kanadische Energiekonzern Enbridge in einem Milliarden-Projekt einen neuen Windpark. Enbridge übernehme einen 49,9-prozentigen Anteil an dem Großprojekt „Hohe See“, teilte EnBW am Freitag mit und bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters.

EnBW hält die übrigen 50,1 Prozent. Die Partner wollten das Großprojekt in der Nordsee vom Bau bis zur Inbetriebnahme gemeinsam finanzieren. Das Investitionsvolumen bezifferte EnBW mit rund 1,8 Milliarden Euro. „Nach seiner Inbetriebnahme 2019 wird der Windpark einen substanziellen Beitrag zu unserem Konzernergebnis leisten“, betonte EnBW-Chef Frank Mastiaux.

Der Windpark in der Nordsee, eines der größten Offshore-Projekte in Europa, soll eine Leistung von knapp 500 Megawatt erreichen. Rechnerisch könnten damit jährlich mehr als eine halbe Million Haushalte mit Strom versorgt werden. Siemens hat sich bereits den Auftrag für Turbinen und Fundamente gesichert. Wegen der hohen Kosten und begrenzter eigener Finanzkraft hat sich der drittgrößte deutsche Versorger den Partner mit ins Boot geholt.

EnBW will Ökostromanteil auf 40 Prozent erhöhen

EnBW schaffe sich durch die Beteiligung der Kanadier „finanziellen Spielraum für die Entwicklung neuer Projekte“, erklärte Mastiaux. EnBW will bis 2020 den Ökostromanteil am Erzeugungsmix auf mehr als 40 Prozent von 19 Prozent im Jahr 2012 erhöhen. Das Unternehmen hat bereits zwei große Windparks in der Ostsee in Betrieb genommen. Auch Enbridge setzt auf Erneuerbare Energien. Die Kanadier haben nun auch die Option für eine Beteiligung an einem weiteren EnBW-Projekt in der Nordsee. EnBW wolle noch im Frühjahr 2017 entscheiden, ob dort der Windpark „Albatros“ errichtet werden soll. Dann könnte bis 2019 ein Gesamtprojekt mit einer Leistung von rund 610 Megawatt entstehen.