Ein Windrad auf freiem Feld: In Baden-Württemberg entstehen immer mehr Windkraftanlagen Foto: dpa

Die Bemühungen der Landesregierung die Windkraft im Land auszubauen, zeigen langsam Wirkung. Die Zahl der Anlagengenehmigungen steigt im langjährigen Vergleich an.

Stuttgart - Nach Daten des Landesumweltministeriums haben in Baden-Württemberg bis Ende Juni 31 neue Windanlagen eine behördliche Genehmigung erhalten. Insgesamt befänden sich derzeit rund 270 Anlagen im Genehmigungsverfahren. „Die Kurve zeigt weiter nach oben“, sagte dazu Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller (Grüne).

Von der Zahl der im ersten Halbjahr 2015 errichteten Anlagen kann man das allerdings nicht sagen. Nur zwei Windräder wurden hier landesweit bis Ende Juni neu errichtet. Im gesamten Jahr 2014 waren es immerhin sieben. Wenn an diesem Donnerstag die großen Windbranchenverbände BWE und VDMA ihre Halbjahreszahlen vorstellen, wird Baden-Württemberg unter den Flächenstaaten beim Anlagenneubau also wieder einmal ganz hinten stehen.

Allerdings gibt es Hoffnung, dass sich das ändert. Der Grund: Die seit vergangenem Jahr steigenden Genehmigungszahlen für Anlagen schlagen sich erst mit einem Zeitverzug von ein bis zwei Jahren auch in fertigen Windrädern nieder. Untersteller sagte daher, er sei sich „sicher, dass wir bis Ende des Jahres eine große Anzahl neuer Anlagen am Netz haben werden“. Ein Sprecher des Branchenverband BWE sagte, die Perspektive fürs Land gehe „deutlich nach oben“.

Wie nachhaltig die Entwicklung ist, ist allerdings noch unsicher. Nach derzeitiger Gesetzeslage kommen nur noch Anlagen, die bis Ende 2016 genehmigt werden, in den Genuss einer fixen Förderung über 20 Jahre. Danach soll der Bau von Windparks ausgeschrieben werden, was windreiche Standorte – etwa an den Küsten – attraktiver macht.