Die Haltestelle Bad Cannstatt Wilhelmsplatz wird umgebaut. Foto: Julia Bayer

Von 2017 an sollen 80 Meter lange Stadtbahnzüge an der Haltestelle Bad Cannstatt Wilhelmsplatz Platz haben. Dem geplanten Umbau liegen Sicherheitsüberlegungen und langfristige Planungen der Stuttgarter Straßenbahnen zugrunde.

Bad Cannstatt - Die Bahnsteige am Wilhelmsplatz sollen verlängert werden: „Heute können dort nur 40 Meter lange Stadtbahnzüge halten, in Zukunft sollen auch 80-Meter-Züge die Haltestelle Bad Cannstatt Wilhelmsplatz anfahren können“, sagte Volker Christiani von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) dem Bezirksbeirat in dessen jüngster Sitzung.

Gleich drei Gründe sprächen für einen Umbau der Haltestelle, an der die Stadtbahnlinien U 1 und U 2 halten. „Langfristig wollen wir auch auf diesen Strecken mit langen Zügen fahren“, zeigt Christiani die Perspektive der SSB für das Jahr 2020 auf. Außerdem würde man gern auf der Linie U 19, die bei Veranstaltungen gelegentlich zwischen Bad Cannstatt Wilhelmsplatz und Neckarpark verkehrt, auf lange Züge zurückgreifen: „diese Linie wird sehr gut angenommen“, sagte Christiani. Nicht zuletzt wäre der Umbau Sicherheitsgründen geschuldet: „Im Ernstfall können wir so die Menschen schneller vom Wasen abtransportieren“, erklärt Christiani mit Verweis auf den 3. Oktober 2014, als der Festplatz wegen Überfüllung geschlossen werden musste.

Umbau wird schwierig

Der Umbau sei für das Jahr 2017 geplant und werde rund 1,5 Millionen kosten, so Christiani im Bezirksbeirat.Um Platz für die Verlängerung der Bahnsteige zu schaffen, sollen die Rampen in Richtung Stuttgarter Innenstadt durch Treppen ersetzt werden, die Z-Überwege für Fußgänger in dieser Richtung würden ebenfalls leicht versetzt und etwas schmaler. Auf der Seite, auf der die Stadtbahnen in Richtung Fellbach fahren, sind laut dem SSB-Chefplaner keine weiteren Veränderungen nötig, auf der anderen Seite müsse der Bahnsteig auch in Richtung Wilhelmsplatz etwas verlängert werden. Im Zuge des Umbaus wolle man außerdem auf eine viele Jahre alte Forderung des Bezirksbeirats eingehen und die stark frequentierte Fußgängerfurt auf dieser Seite von bisher fünf auf dann sieben Meter verbreitern.

Klar sei, dass die Umsetzung der Bauarbeiten am von unterschiedlichsten Verkehrsteilnehmern gleichermaßen stark genutzten Wilhelmsplatz schwierig werde, auch wenn die Bauarbeiten natürlich nicht während des Frühlings- oder Volksfests gemacht würden: „Wir werden während der Arbeiten Fahrspuren sperren müssen und Signalisierungen verändern“, sagte Christiani dem Bezirksbeirat. Er rechnet mit drei Bauphasen, die drei bis vier Monate dauern werden.

Zustimmung von allen Fraktionen

Trotz zu befürchtender Staus während der Bauarbeiten gab es von den Bezirksbeiräten Lob: „Es ist eine vernünftige Maßnahme“, sagte Roland Schmid (CDU). Peter Mielert (Grüne) freut sich vor allem auf den breiteren Fußgängerüberweg über die König-Karl-Straße. Siegfried Deuschle (SÖS-Linke-Plus) sprach von einer Notwendigkeit, Gerhard Veyhl (Freie Wähler) mahnte an, in diesem Zusammenhang nochmals über eine Aufwertung des Wilhelmsplatzes nachzudenken. Auch wenn der Umbau wichtig sei, mache er den Platz noch mehr zu einem Verkehrsknotenpunkt, als er dies ohnehin schon sei.