Parkplatzsuchende haben diese freie Fläche für sich entdeckt. Foto: Rebecca Stahlberg

Auf einer Fläche in der Nähe der Stadtbahnhaltestelle Landhaus wird unerlaubt geparkt. Und das, obwohl das deutlich sichtbare Verkehrszeichen keinen Zweifel offen lässt: Nur landwirtschaftlicher Verkehr frei.

Möhringen - Wenn einer den Anfang macht, folgen ihm schnell viele weitere. Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man die ungenutzte Fläche wenige Meter von der Stadtbahnhaltestelle Landhaus entfernt betrachtet: Ein parkendes Auto reiht sich an das nächste. Musical-Besucher, die sich das Parkticket im SI-Centrum sparen möchten? Wohl eher nicht, denn es ist später Vormittag mitten in der Woche, gut ein Dutzend Autos stehen dort. Am gestrigen Donnerstag sind es schon 20. „Das sind vielleicht Beschäftige des SI-Centrums oder Fahrer, die ihr Auto dort abstellen, um dann auf die Stadtbahn umzusteigen“, vermutet der Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann. Park&Ride heißt der dafür inzwischen eingebürgerte englische Begriff.

Verkehrszeichen lässt eigentlich keine Zweifel offen

Nur, dass das an dieser Stelle freilich kein Park&Ride-Parkplatz ist. Das deutlich sichtbare Verkehrszeichen am Übergang von der Kurt-Schumacher-Straße in den Feldweg lässt keine Zweifel offen: Nur landwirtschaftlicher Verkehr sowie die Zufahrt zu dem Gebäude an der Kurt-Schumacher-Straße 20 sind freigegeben.

Lohmann ist das dortige Wildparken bereits negativ aufgefallen. „Auf dem Weg in den Fasanenhof fahre ich öfter hier vorbei und ich war vor Ort im Zuge der Suche nach einem Standort für das neue Flüchtlingsheim“, berichtet er. Etwas nördlich befindet sich die städtische Fläche, welche für das Heim noch in Frage kommt, allerdings nicht mehr erste Wahl ist.

Es gibt Knöllchen

„Das Parken an dieser Stelle ist natürlich nicht in Ordnung, das muss man angehen“, sagt Lohmann. Zwar störten die parkenden Autos dort offenbar niemanden. „Aber die Verschmutzung des nicht versiegelten Untergrunds ist zum Beispiel ein Thema.“ Man müsse daher unbedingt verhindern, dass so etwas Schule mache und andere dem Beispiel folgten. „Sonst parken die Leute am Ende überall auf Feldwegen und Wiesen. Das darf nicht sein“, sagt der Bezirksvorsteher.

Thomas Grab von der Verkehrsüberwachung ist die Fläche nahe der Stadtbahnhaltestelle noch nicht als Falschparkerschwerpunkt bekannt gewesen. „Wir sind zwar regelmäßig im Wohngebiet Salzäcker unterwegs, um die dortige Parkregelung zu überwachen, aber nicht auf den umliegenden Feldwegen“, sagt er. Man werde der Angelegenheit nachgehen und den Standort im Rahmen der Überwachung im Wohngebiet einbeziehen. „Wir werden ab sofort gezielt dort vorbeischauen und die betroffenen Fahrzeuge beanstanden“, kündigt er an. Beanstanden heißt: es gibt Knöllchen. Und das Verwarnungsgeld ist nicht gerade gering, 20 Euro kostet das Ignorieren des Verkehrszeichens. Dafür kann man gleich mehrmals auf ausgewiesenen, aber eben kostenpflichtigen Flächen parken.