Robert Thiele organisiert die WM im Slalomfahren – am Freitag beginnt sie in Ostfildern.
Stuttgart - Vom heutigen Freitag bis zum Sonntag findet die Skateboard-Slalom-WM in Stuttgart und Ostfildern statt. Der Fotograf und Skater Robert Thiele (44) hat sie vor seine Haustür geholt. Die wichtigsten Fakten:
Wie kam die WM nach Stuttgart?
Slalom-Skateboarding ist ein Randgruppensport. „Wir haben zwar einen Weltverband, machen den Sport aber nur zum Spaß und müssen alles selbst organisieren“, erklärt Thiele. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Organisator plötzlich nicht mehr zur Verfügung steht. Nachdem zu Beginn des Jahres zwei mögliche Veranstalter abgesagt hatten, erklärte sich Thiele bereit, die WM in Stuttgart auszurichten. „Nachdem ich das mit meiner Familie besprochen hatte, haben wir zugesagt“, sagt er.
Wie verlief die Organisation?
„Im vergangenen halben Jahr habe ich fast in Vollzeit für die WM gearbeitet“, sagt Thiele. „In der Anfangszeit hatte ich sogar drei Kilo abgenommen.“ Auch die letzten Wochen waren stressig. „Ich musste Genehmigungen bei der Stadt einholen, Sponsoren suchen, Grafiken erstellen und Hotels für die Teilnehmer blockieren“, sagt er. Die meisten Sponsoren helfen mit Sachpreisen. Geld musste Thiele auslegen. Etwa für die Rampen, die der gelernte Schreiner selbst gebaut hat. „Mit der Teilnahmegebühr der Starter kommen wir ungefähr auf Null raus“, sagt er.
Wer sind die Favoriten?
Der deutsche Dominik Kowalski gilt als einer der großen Favoriten auf den WM-Titel. Neben ihm fahren Louis Ricard aus Kanada, Joe McLaren aus den Vereinigten Staaten, Viking Hadestrand aus Schweden und Janis Kuzmins aus Litauen um die vorderen Plätzen. Thiele, selbst Weltranglisten-Vierter, macht sich keine Hoffnungen: „Ich kann mich wegen der Organisation nicht auf das Fahren konzentrieren“, sagt er. Insgesamt fahren 124 Skater aus 16 Ländern.
Wo finden die Slalomfahrten statt?
Am heutigen Freitag und am Samstag finden die Wettbewerbe Tight Slalom und Hybrid Slalom von 10 bis 18 Uhr im Scharnhauser Park in Ostfildern in der Parkallee statt. Am Sonntag geht es für den letzten Wettbewerb, den Giant Slalom, nach Stuttgart. Auf der Etzelstraße am Bopser fahren die Skateboarder von 11 bis 18 Uhr mit 50 Kilometern pro Stunde den Hügel hinab.
Wie laufen die Fahrten ab?
Beim Tight- und Hybrid-Slalom fahren die Fahrer ein Qualifikationsrennen. Danach fahren die 16 Schnellsten in Finalfahrten jeweils zu zweit gegeneinander, bis die letzten beiden Skater das Finale bestreiten. Beim Giant Slalom stehen die Hütchen weiter auseinander, die Strecke ist länger und die Skater schneller. Statt Qualifikation und Finale gibt es bei diesem Wettbewerb zwei Abfahrten. Die bessere Zeit kommt in die Wertung. Am Sonntagabend findet die Siegerehrung statt.