Fröhliche Wasserspiele am Stuttgarter Schlossplatz Foto: Lichtgut/ Max Kovalenko

Bis kommenden Dienstag ist keine Abkühlung in Sicht. An diesem Donnerstag und am Freitag sagen Meteorologen Tageshöchstwerte von 35 bis 36 Grad voraus. Der heißeste Tag der Woche wird der Samstag mit bis zu 39 Grad werden. Hitzegewitter sind auch da schon möglich.

Stuttgart - Während sich der Juli gleich zu Beginn richtig ins Zeug legt, kam während des ersten Sommermonats noch kein richtiges Sommergefühl in Stuttgart auf – der Achterbahnfahrt des Wetters sei Dank. Kaum zeigte sich der Juni sommerlich, machte kalte und wolkenreiche Luft schon wieder alles zunichte. Dabei legte auch der Juni einen richtig guten Start hin mit sechs Sommertagen, von denen zwei Tage sogar über 30 Grad heiß waren. Einer davon war der 5. Juni, an dem sogar ein kleiner Tagesrekord erreicht wurde: Mit 32,4 Grad war es der heißeste 5. Juni aller Zeiten. Doch dann kam eine Kaltfront mit Gewitter und bescherte kühle und nasse Tage. „Allein am 7. Juli fielen 14,2 Liter Regen“, sagt Christian Kronfeldner, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Dieser Regen wurde aber auch dringend gebraucht, da im Juni insgesamt nur 49,6 Liter Regen vom Himmel fielen – doppelt so viel wäre normal gewesen.

Wechselhaft ging es im Juni weiter: Warme Luft strömte nach Stuttgart, von den Unwettern im Umland blieb Stuttgart aber verschont. Es folgten wieder sehr kühle Tage, und erst zum Finale setzte der Juni wieder auf Sonne pur. „Trotz des wechselhaften Wetters ist der Juni mit einer Mitteltemperatur von 18,3 Grad um 1,9 Grad wärmer als der langjährige Mittelwert“, sagt Kronfeldner. Der wärmste Juni war im Jahr 2003 mit einer Mitteltemperatur von 22,4 Grad, der kälteste 1956 mit einem Mittelwert von 13,9 Grad.

Den Bauern kommt der Wettermix gerade recht: „In der Region Stuttgart haben die zwischenzeitlichen Regenperioden geholfen, Schlimmeres zu verhindern“, sagt Horst Wenk, stellvertretender Geschäftsführer des Landesbauernverbandes. Für den Wein und die Kartoffeln sei es sogar gut, wenn das Wetter trocken und heiß ist. Dass es in den kommenden Tagen weiter hohe Temperaturen geben soll, freut laut Wenk vor allem die Getreidebauern. „Bei der Ernte der Wintergerste, die gerade anläuft, ist es hilfreich, wenn es trocken ist“, sagt Wenk. Denn so werde das Korn nicht feucht. Problematisch wird es erst, wenn die Hitze weitere zwei bis drei Wochen anhalten würde: „Der Winterweizen wird erst in ein paar Wochen gedroschen. Bis dahin sollte es zwischendurch auch mal regnen“, sagt Wenk. Andernfalls werde der Winterweizen minderwertig.

Zumindest bis kommenden Dienstag ist allerdings keine Abkühlung in Sicht. An diesem Donnerstag und am Freitag sagen Meteorologen Tageshöchstwerte von 35 bis 36 Grad voraus. Der heißeste Tag der Woche wird der Samstag mit bis zu 39 Grad werden. Hitzegewitter sind auch da schon möglich, wahrscheinlicher sind sie aber am Sonntag. „Bis Dienstag halten sich die Temperaturen über 30 Grad“, sagt Meteorologe Kronfeldner. Danach werde das Wetter wieder instabiler. Vielleicht kommt dann auch der Regen, den sich die Getreidebauer erhoffen.