Ein Stück Natureis in der Sonne – so ist es in einem trocken-kalten Dezember. Foto: LG/Kovalenko

Schnee gab es keinen, aber auch so gut wie keinen Regen im Dezember in Stuttgart. Dafür war der letzte Monat des Jahres so sonnig wie selten zuvor. Der 3. Dezemeber brachte gar einen Allzeitrekord.

Stuttgart - Advent, Advent, die Sonne brennt. Zumindest im Dezember 2016 durfte man das tatsächlich behaupten. Von wegen schummriges Winterlicht, das man zu Hause mit Kerzen, weihnachtlichen Lichterketten und behaglich feinstaubenden Komofortkaminen stimmungsvoll und warm aufhellt. Die Sonne strebt zwar im Dezember vollends zu ihrem alljährlichen Tiefpunkt am Horizont, dies aber 2016 fast durchweg gut sichtbar an einem tiefblauen Himmel. Und da spürte man dann mal so richtig deutlich, was Licht und Schatten bedeutet. In der Sonne trockneten die Straßen von der Feuchtigkeit der Nacht und die Luft schmeckte fast nach Frühling, nur ein paar Meter weiter weg im Dauerschatten glitzerte gefährlich glatter Raureif auf dem Boden und der Atem dampfte in der kalten Luft.

Am 3. Dezember gab es einen Allzeitrekord

Trotz der kühle Ecken im Schatten, war der Dezember mit 2,0 Grad Durchschnittstemperatur im langjährigen Mittel ein halbes Grad zu warm. Allerdings kein Vergleich zu 2015, wo bei 7,3 Grad im Schnitt auf dem Weihnachtsmarkt eher Rosé als Glühwein verkauft wurde. Das war heuer schon anders, an 19 Tagen sank des Thermometer unter null Grad, am kältesten war die Silvesternacht mit Minus 8,3 Grad an der Wetterstation Schnarrenberg. Trotzdem war die Temperatur eher im normalen Bereich, was man von Sonne und Niederschlag nun wirklich nicht behaupten kann.

Schnee gab es im Dezember schließlich überhaupt keinen und Regen auch so gut wie nicht. „Bis zum 21. Dezember waren es gerade mal minimale 1,4 Liter Regen“, sagt dazu Klaus Riedel. Der Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) zählte danach noch einmal drei Tage mit Niederschlag, wobei am 22. Dezember mit 2,3 Litern fast die Hälfte der Monatsmenge von 5,7 Liter vom Himmel fiel. Im Durchschnitt werden im letzten Monat des Jahres knapp 41 Liter gemessen. Der Dezember 2016 war somit der dritttrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen 1951.

Und auch die Sonne zog ihre flache Bahn durchaus rekordträchtig über den Himmel. 103,2 Stunden Sonnenschein bedeuten 188,7 Prozent des langjährigen Mittels. Wer eine Sonnenbrille als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum drapierte, lag damit sicher nicht falsch und am 3. Dezember gab es sogar einen Allzeitrekord. Exakt acht Stunden Sonnenschein wurden gezählt, das hat noch nie ein Dezembertag in Stuttgart geschafft. Und auch der Januar könnte sich damit trotz zunehmender Tageslänge schwer tun, denn jetzt steht erst einmal jede Menge Schnee auf dem Programm. Sagt zumindest der DWD.