Mit Regen und starkem Wind verabschiedete sich der November Foto: dpa

Der November endet nass. Begonnen hat er kalt. Doch der vorletzte Monat des Jahres hatte auch eine milde Phase, so dass der Herbst trotz kühlem September und Oktober als „zu warm“ in die Statistik des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart eingeht.

Stuttgart - Der diesjährige Herbst war mit durchschnittlichen 10,8 Grad ein Grad wärmer als üblich. Damit belegt er Platz acht der wärmsten Herbste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen am Schnarrenberg im Jahr 1951. Rekordhalter ist der Herbst 2006 mit einer Durchschnittstemperatur von 13,3 Grad.

Schuld daran, dass die dritte Jahreszeit ein Grad über dem Soll gegenüber dem langjährigen Mittel liegt, ist der November. Zwar lagen die ersten drei Novembertage mit Temperaturen zwischen 8,9 und 5,2 Grad im Bereich des Üblichen. Doch statt dass es dann, wie für einen richtigen November typisch, von Tag zu Tag kühler wurde, schnellte das Thermometer nach oben: und zwar vom 3. auf den 4. des Monats von 5,2 auf 19,8 Grad. Nur vier Tage später schlug die Quecksilbersäule gar bei 21 Grad aus. Damit war der 8. November nicht nur der wärmste Tag in diesem Monat, sondern der wärmste 8. November seit Beginn der Aufzeichnung vor 64 Jahren.

Hoch Ulrike katapultiert November auf Platz 2

Weitere fünf Novembertage, der 6., 7., 8., 9. und 18., brachen mit Maximaltemperaturen zwischen 19,8 und 16,2 Grad ebenfalls den jeweiligen Tagesrekord. Wärmster Novembertag bleibt jedoch 1. November 1968 mit 21,4 Grad. Aber immerhin: „Mit durchschnittlichen 8,4 Grad war dieser November 0,9 Grad wärmer als sein Vorgänger im vergangenen Jahr und lag sogar 3,7 Grad über dem langjährigen Mittel von 4,7 Grad“, stellt Klaus Riedl, Diplom-Metorloge beim Deutschen Wetterdienst in Stuttgart, fest. Damit katapultierte Hoch Ulrike den Monat auf Platz zwei der wärmsten November seit 1951. Platz eins belegt der November 1994 mit einer Durchschnittstemperatur von 9,1 Grad. Das Vorjahr brachte mit 1,4 Grad den kältesten November hervor. Mit den milden Temperaturen korrespondiert die Zahl von insgesamt 78,3 Sonnenstunden am Schnarrenberg. Damit lachte die Sonne 7,3 Stunden länger vom Himmel als üblich.

Ende des Monats war zu nass

Während es bis zum 18. Tag zu trocken war und so gut wie kein Niederschlag fiel, holten die letzten elf Tage des Monats auf und ließen ihn als „zu nass“ in die Statistik der Stuttgarter Meteorologen eingehen. „Mit 77,8 Litern Niederschlag pro Quadratmeter erreicht er 160 Prozent des sonst üblichen Monatsdurchschnitts“, zieht Riedl Bilanz. Niederschlagstärkster Tag war der 20. November mit 44,6 Litern. Damit ist der 15. November 1973 mit 28,3 Litern als bisheriger Rekordhalter gestürzt. Dennoch ist der gesamte Herbst mit 132,6 Litern zu trocken. Denn damit hat er nur 93,3 Prozent seines Niederschlag-Solls erreicht.

Der Dauerregen, der vom 20. des Monats an einsetzte, machte auch Schluss mit dem milden Klima. Die feuchte Meeresluft ließ das Thermometer auf 2,3 Grad fallen. Sogar leicht geschneit hat es am letzten Samstag des Monats. Die Höchsttemperatur lag an diesem Tag bei 4,4 Grad, die Tiefsttemperatur bei minus 3 Grad. „Mit Kälte, Nässe und Schnee hat uns der November doch noch ein paar für den Monat typische Tage serviert“, sagt Riedl. Insgesamt verzeichnete er am Schnarrenberg vier Frosttage. Die Windstärke lag in den vergangenen Tagen bei etwa sieben. „Sturmstärke beginnt erst bei Stärke acht“, so Riedl.

Temperaturen steigen wieder

Seit vergangenen Sonntag steigen die Temperaturen wieder. Am 29. war mit 10,9 Grad bereits wieder ein enormer Temperaturanstieg zu verzeichnen. Auch lässt nach den Prognosen des Deutschen Wetterdienstes in Stuttgart in den kommenden Tagen der Regen nach. Und von diesem Mittwoch und Donnerstag an soll dann auch der starke Wind nachlassen und der Einfluss eines neuen Hochdruckgebiets die Temperaturen in Zusammenarbeit mit der Sonne auf um die 12 Grad steigen lassen.