Heftige Unwetter sind über Norditalien hinweggezogen. Foto: dpa

In vielen Teilen Süd- und Westeuropas lähmen Hitze und Brände das Leben, in Mitteleuropa braucht man mindestens einen Regenschirm.

Berlin - Nach wochenlanger Hitze wüten vor allem in Süd- und Westeuropa weiter Waldbrände. Auch die Gefahr von Unwettern ist nicht gebannt. So haben heftige Stürme in Polen mindestens fünf Menschen das Leben gekostet und auch in Tschechien große Schäden angerichtet. Für Deutschland sagen die Meteorologen nach einem teilweise verregneten Wochenende ein paar Tage ungetrübten Sonnenschein voraus. Ein europäischer Überblick:

Italien

In Italien hat sich die Lage nach Unwettern im Norden und tagelanger Hitze im Süden etwas entspannt. Vereinzelt zogen am Samstag noch Gewitter über die Küste der Toskana hinweg. Der Zivilschutz sagte für die südlichen Regionen Molise, Apulien und Basilikata starken Wind an, vereinzelt könne es Unwetter geben. Durch die kühlere Luft aus dem Norden mäßigten sich die Temperaturen landesweit nach tagelanger Hitze. Am Samstag regnete es nach Wochen auch mal wieder in Rom. Bitter nötig wäre aber ein ordentlicher Schauer - auch, um die zahlreichen Wald- und Buschbrände zu stoppen. Die Feuerwehren des Landes rückten bereits am Samstagmorgen zu mehr als 100 Einsätzen aus. Der Sommer ist ungewöhnlich trocken. Mittel- und Süditalien leiden unter Dürre und Wasserknappheit.

Griechland

Wegen der andauernden Hitzewelle bleibt die Brandgefahr in Griechenland weiter hoch. Allein von Freitag- auf Samstagmorgen seien landesweit 46 Feuer ausgebrochen, teilte die griechische Feuerwehr mit. Brände gab es auf der bei Touristen beliebten Insel Zakynthos, aber auch im Ort Koropi nahe Athen sowie im Norden Griechenlands an der albanischen Grenze. Nach Albanien hat die griechische Regierung zwei Löschflugzeuge entsandt, die das Nachbarland seit Freitag bei der Feuerbekämpfung unterstützen. Vor allem in Nordgriechenland, etwa in der Hafenstadt Thessaloniki, drohen nun Gewitter und starke Regenfälle, örtlich auch Hagel.

Polen und Tschechien

Heftige Stürme haben in Polen mindestens fünf Menschenleben gekostet und auch in Tschechien große Schäden angerichtet. In Polen wurden nach TV-Berichten vom Samstag zudem 34 Menschen verletzt. 340 000 Haushalte blieben vorerst ohne Strom. Im Osten Tschechiens wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK seit Freitagabend mindestens 80 Häuser beschädigt, viele Dächer abgedeckt. Drei der Todesopfer gab es nach Informationen des TV-Senders TVP Info nahe der nordpolnischen Stadt Chojnice. Dabei fiel ein Baum auf ein Zelt und erschlug einen darin liegenden 30-jährigen Mann, während ein anderer Baum zwei Teilnehmer eines Pfadfinderlagers tödlich traf.

Bulgarien

In Bulgarien hielt die aktuelle Hitzewelle am Samstag weiter an. Wegen der erwarteten gefährlich hohen Temperaturen um 39 Grad galt die zweithöchste Warnstufe Orange. Den Menschen in Sandanski nahe der Grenze zu Griechenland machten schon am Mittag 35 Grad zu schaffen. Eine Abkühlung ist aber in Sicht: In der Nacht zum Sonntag soll es in dem Balkanland heftig regnen. Die Meteorologen warnten vor Stürmen mit Hagel.

Deutschland

Am Wochenanfang kehrt der Sommer nach Deutschland zurück - jedoch nur auf Kurzbesuch. Nach einem noch immer meist wechselhaften Sonntag werde der Montag endlich wieder sonnig und trocken, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstag in Offenbach mit. Mit bis zu 28 Grad im Südwesten werde es dann auch wieder sommerlich warm.

Am Dienstag ist dann schon wieder der Wetter-Höhepunkt erreicht: Der voraussichtlich wärmste Tag der Woche wird zwar mit bis zu 32 Grad im Süden noch einmal richtig heiß. Doch schon im Laufe des Vormittags ziehen von Westen und Nordwesten Wolken ins Land, die ab der Mittagszeit kräftige Schauer und Gewitter bringen. Am Mittwoch und Donnerstag wird mit zurückgehenden Temperaturen schon ein Wochenende mit Regenfällen und maximal 24 Grad eingeläutet.