Fräsroboter der Firma Heller in Nürtingen – Werkzeugmaschinen sind eines des Aushängeschilder der Industrie in Baden-Württemberg Foto: Heller

Krisen und Konflikte haben den Werkzeugmaschinenbauern im Land Aufträge gekostet. Die Hersteller von Fräsen, Drehrobotern, Lasern und Pressen sind die stärkste Sparte innerhalb des Südwest-Maschinenbaus. Etliche Weltmarktführer haben hier ihren Sitz.

Frankfurt - Krisen und Konflikte haben Deutschlands Werkzeugmaschinenbauer in den vergangenen Monaten Aufträge gekostet. Wie der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) am Dienstag mitteilte, seien die Auslandsbestellungen im zweiten Quartal 2014 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Die allgemeine Verunsicherung aufgrund zahlreicher Krisenherde lasse „ausländische Abnehmer bei Neuinvestitionen zögern“, sagte VDW-Geschäftsführer Wilfried Schäfer. Abschläge bei den Auftragseingängen zeigten sich vor allem im Nicht-Euro-Ausland.

Der starken Inlandsnachfrage und dem anziehenden Euro-Raum ist es zu verdanken, dass die Branche als Ganzes gut dasteht. Im ersten Halbjahr lagen die Auftragseingänge laut VDW um sechs Prozent über Vorjahr. Die Inlandbestellungen stiegen um 18 Prozent. Der Umsatz stagnierte dagegen.

Baden-Württemberg ist das Zentrum des deutschen Werkzeugmaschinenbaus. Nahezu die Hälfte der bundesdeutschen Branchenumsätze von zuletzt 14,5 Milliarden Euro werden zwischen Konstanz und Weinheim erwirtschaftet. Besonders im Umland Stuttgarts und auf der Schwäbischen Alb ballen sich die Hersteller von Pressen, Fräsen und Bearbeitungslasern. Mit Firmen wie Trumpf, Schuler, Heller, Emag oder Hermle haben viele auch international tätige Firmen hier ihren Sitz.

Zunächst hält die Branche an ihrer derzeitigen Produktionsprognose von plus drei Prozent für das Gesamtjahr fest. Allerdings sei dieses Ziel „ambitioniert“, sagte Schäfer. Sorgenkind bleiben die Exporte. Unter anderem konstatiert der Verband, dessen Mitgliedsunternehmen bundesweit 71 600 Arbeitsplätze auf sich vereinen, Lieferrückgänge aus China, Südkorea und Indien. Außerdem schlagen Nachfragerückgänge aus Russland – drittgrößter Exportmarkt der Branche – ins Kontor. Eine Stütze bleiben die USA.