Kim Jong Un (hier beim Beobachten des Testflugs einer Mittelstreckenrakete am 16. September 2017) ist ein begeisterter Fan der Raketentechnologie. Foto: AFP

In einer markigen Rede vor der UN hat US-Präsident Donald Trump Nordkorea im Falle eines Angriffs auf die USA mit völliger Zerstörung gedroht. Kim Jong Un tituliert er als „Raketen-Mann“.

New York/Pjöngjang/Stuttgart - US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea mit völliger Vernichtung gedroht, sollte Machthaber Kim Jong Un nicht aufhören zu zündeln. Der nordkoreanische Führer, den Trump in seiner vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen am Dienstag (19. September) als „Raketen-Mann“ titulierte, sollte endlich sein Atomwaffen-Programm stoppen, sonst . . .

Ob Donald Trump wirklich weiß, wer der echte „Rocket-Man“ ist? Eine Spurensuche:

Trumps Rede

„Die USA stehen für große Stärke und Geduld“, sagte Donald Trump vor der UN-Vollversammlung. „Aber wenn wir gezwungen werden, uns selbst oder unsere Verbündeten zu verteidigen, werden wir keine andere Wahl haben, als Nordkorea völlig zu zerstören. Der Raketen-Mann ist auf dem Weg des Selbstmordes für sich selbst und für sein Regime.“

„The Rocket-Man“ – also Kim Jong Un – war trotz offizieller Einladung nicht nach New York gereist. Zwar hätten seien Diplomaten dank des Losglücks in der ersten Reihe der Generalversammlung Platz nehmen dürfen, um der Brandrede des US-Präsidenten zu lauschen. Doch die vorderen Plätze blieben leer, als der US-Präsident ans Rednerpult trat.

Kims Retourkutsche

Ein Diktator vom Schlag Kim Jong Uns lässt eine solche Verbalattacke seines Erzfeindes nicht auf sich sitzen. Laut dem US-Sender CBS kam aus Pjöngjang postwendend die Retourkutsche.

Elton Johns „Rocket Man“

Zu Beginn der 1970er Jahre war die Eroberung des Weltalls ein populäres Thema. Astronauten waren im Rahmen des amerikanischen Apollo-Programms auf dem Mond gelandert. Ray Bradburys Kurzgeschichte „The Rocket Man“ inspirierte den britischen Sänger Elton John zu einem seiner schönsten Songs – „Rocket Man“, der 1972 veröffentlicht wurde.

Der einzig wahre „Rocket Man“

Donald Trump müsste es eigentlich besser wissen: Es gibt nur einen wahren „Rocket Man“. Und das ist nicht Kim Jong Un, der gut 1,70 Meter große und jüngste Staatschef der Welt, sondern Wernher von Braun (1912-1977).

Der deutsche und später amerikanische Raketeningenieur war der Wegbereiter der Interkontinentalraketen und des Apollo-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA.

In einem Film der Disney-Filmstudios stellte Wernher von Braun im jahr 1955 seine Vision vom „Man in Space“ in Technicolor vor.

Rocketeer

Last but not least: Der „Raketen-Mann“ oder „Rocketeer“ ist auch der Held eines US-Science-Fiction-Abenteuers aus dem Jahr 1991. Bill Campbell spielt darin den amerikanischen Piloten Cliff Secord, der im Zweiten Weltkrieg US-Bombern über Deutschland Begleitschutz gibt. Als er einen auf den Rücken schnallbaren Raketenmotor findet, wird aus dem Draufgänger der maskierte „Rocketeer“, der fortan durch die Lüfte rast, um Menschenleben zu retten.