„Wer laufen kann, der kann auch tanzen“, behaupten die Diversité-Musiker. Foto: Gottfried Stoppel

Die Band Diversité aus Schorndorf führt zusammen mit Schulen den mitreißenden Abend „Hoffnung Europa – Flüchtlinge aus Afrika“ auf. Jetzt spielten und tanzten sie zusammen mit dem Staufer-Gymnasium im Waiblinger Kulturhaus Schwanen.

Waiblingen - Kaum etwas klingt wohl sperriger, als ein Wort wie Integrationsprojekt. Wer würde dahinter einen Abend voller Musik vermuten, an dessen Ende alle, sowohl die Musiker, als auch das Publikum, tanzen. „Hoffnung Europa – Flüchtlinge aus Afrika“ ist der Titel des Abends, den der Gitarrist Steve Bimamisa zusammen mit seiner Band Diversité ins Leben gerufen hat und immer wieder mit Schulen auf die Bühne bringt. Jetzt war die Truppe, zu der auch der Choreograf Yahi Nestor Gahé und die Tänzerin Simone Hoffmann zählen, im Waiblinger Kulturhaus Schwanen zu Gast. Zwei neunte Klassen des Staufer-Gymnasiums und die Bigband der Schule traten zusammen mit den Profis auf, nachdem sie in den vergangenen Wochen gemeinsam geprobt hatten. Die lässige Professionalität – oder professionelle Lässigkeit – der fünf Musiker scheint ansteckend zu sein, denn die jungen Akteure, die als Sprecher, Sänger, Tänzer und Musiker mitwirkten, schienen völlig ruhig und sicher, als sie zusammen mit den alten Hasen auf der Bühne standen. „Wenn er 18 Jahre alt ist, darf er mit uns auf Tour gehen“, sagte Steve Bimamisa über den elfjährigen Fabian, der an der Djembe wirkte wie ein Profi. Als Außenstehender hatte man manchmal Mühe, Band und Schule auseinander zu halten. So konnte man den Posaunisten Tilman Schaal für einen Musiklehrer halten, so selbstverständlich dirigierte er die Schul-Bigband. Und die sorgte mit dafür, dass dem Publikum der Rhythmus in die Beine fuhr. Zwar legte das Publikum keinen „Gumboot Dance“ aufs Parkett, ein dem bayerischen Schuhplattler sehr ähnlicher südafrikanischer Tanz, aber am Schluss hielt es kaum jemanden mehr auf dem Stuhl. „Bei uns sagt man, wer laufen kann, der kann auch tanzen“, so Steve Bimamisa. Das gilt wohl auch für den Schwanen. (hsw) Foto:Gottfried Stoppel