Ein gut gekühlter Weißwein – aber auch ein Rosé – ist das perfekte Getränke bei der Weinprobe an der Yburg. Foto: Eva Herschmann

Die Stettener Wengerter locken mit feinen Weinen an der Yburg bei bestem Sommerwetter viele Besucher zum Viertelesschlotzen.

Stetten - Als die Hitze des Tages der Abenddämmerung wich und eine leichte Brise aufkam, strömten die Gäste in Scharen hinauf zur Yburg. Für die jährliche genussvolle Leistungsschau der Weingärtnergenossenschaft Stetten ist das historische Gemäuer die perfekte Kulisse. Je mehr sich die Sonne dem Horizont zuneigte, umso voller wurde es rund um die Ruine. Auf den mit bunten Kissen bestückten Paletten-Sofas, die locker in den Weinbergen verteilt waren, sowie an den Tischen und Bänken gab es bald kaum einen freien Platz mehr. Die Menschen genossen die vielleicht letzte laue Sommernacht in diesem Jahr mit einer Auswahl von 21 feinen Weinen und zweierlei Sekt, die von den Gastgebern selbst kredenzt wurden, und das Essen vom Burgstüble, das von der Roten Wurst bis zum Lachs alles bot.

Die Weinprobe an der Yburg gibt es seit fast vier Jahrzehnten

Die Weinprobe an der Yburg gibt es seit fast vier Jahrzehnten. Die Mitglieder der Genossenschaft nehmen dafür viel Arbeit auf sich. Bis alles vom Tal auf den Berg hinaufgeschafft ist, was gebraucht wird, um viele Gäste zu bewirten, sind viele Fahrten nötig. Doch die Weinfreunde aus der Region danken es den fleißigen Wengerter, in dem sie nicht nur zahlreich kommen, sondern auch reichlich konsumieren.

Solange die Sonne hoch am Himmel stand, war es am Samstag noch relativ ruhig rund um die Ruine. „Nachdem die Hitze nachgelassen hatte, sind die Leute erst gekommen, aber das war uns bewusst gewesen“, sagte Rüdiger Borck. Der Vorsitzende der Stettener Weingärtnergenossenschaft war am Samstagabend zum Gläserspülen eingeteilt und hatte viel Arbeit. Vor allem Weißweine und Rosé seien gerne getrunken worden. „Ein schwerer Barrique kommt bei dem Wetter nicht so gut. Der Riesling Pulvermächer war jedoch wie immer ein Selbstläufer, auch die Edition ging gut.“ Dass am Abend eine Hochzeitsgesellschaft, die in Stetten feierte, ein buntes Feuerwerk in den Nachthimmel steigen ließ, krönte einen perfekten Tag.

Das Gewitter am Sonntagmorgen streift Stetten nur

Das Gewitter, das am Sonntagmorgen über den Landstrich zog, streifte Stetten nur. „Bei uns kamen vielleicht fünf Liter Regen herunter. Eberhard Beurer vom Obst- und Gartenbauverein Fellbach meinte, er habe mehr als 30 Liter gemessen. Auch Rommelshausen hat mehr abbekommen als wir“, sagte Rüdiger Borck. Zum Erntebittgottesdienst, der wie gewohnt hinter der Yburg gefeiert wurde und zum Mittagessen mit Tischmusik von Musikverein Stetten kamen dann schon wieder viele Besucher. Weder die zunehmende Schwüle, noch das steigende Gewitterrisiko konnten Weingärtner und Weinschlotzer vom Feiern abhalten.