Das Labyrinth soll den „Urmenschen in uns“ wecken – wenn es fertig ist. Foto: Ines Rudel

In den Hofgärten der Stadt wird zurzeit ein sogenannter Evopäd-Trainingsparcours gebaut. An sieben Stationen sollen Jung und Alt über Bewegungserfahrungen den Körper, ihre Emotionen und die Seele ausbalancieren.

Weilheim - Bewegung stärkt das innere Gleichgewicht. Diese Tatsache macht sich der sogenannte Evopäd-Trainingsparcours zu eigen, der zurzeit in den Hofgärten der Stadt Weilheim entsteht. An sieben verschiedenen Stationen können demnächst Alt und Jung schnell und unkompliziert ihr körperliches, emotionales und seelisches Gleichgewicht schulen. Das neue Angebot, das laut einer Information der Stadtverwaltung zentrumsnah eine Stimmung „heiterer Gelassenheit“ verbreiten soll, wird am 23. Juni eingeweiht.

Die Idee, einen Evopäd-Parcours einzurichten, war laut dem Weilheimer Bürgermeister Johannes Züfle vom Gemeinderat „verhalten aufgenommen“ worden. Was damit zusammenhängen mag, dass ursprünglich Kosten von rund 50 000 Euro dafür veranschlagt wurden. Doch der Preis für das nicht nur für Weilheim sondern auch in der Region neue Bewegungsangebot hat sich inzwischen auf 30 000 Euro reduziert, die zudem von Sponsoren – Firmen, Institutionen und Bürger der Stadt – getragen werden.

Der Schlupfstein fördert die Entdeckerlust

Ins Rollen gebracht wurde das Projekt von der Evolutionspädagogin Gabriele Sorwat. Sie engagiert sich im hiesigen Sportverein und besitzt in Weilheim selbst einen Indoor-Parcours dieser Art, auf dem sie unter anderem die Ausbildung zum Evolutionspädagogen anbietet. Der Verein Stadtmarketing, der sich seit rund zwei Jahren im Rahmen der sogenannten Innenstadtoffensive um eine Belebung und Aufwertung des Weilheimer Zentrums bemüht, war von der Idee angetan. Erst recht, nachdem sich eine Delegation den Evopäd-Outdoor-Parcours im bayrischen Benediktbeuren angeschaut hatte. Sie war begeistert von den Stationen, die den „Fisch in uns“, die „Amphibie in uns“, das „Reptil in uns“ oder den „Urmenschen in uns“ wecken.

Da ist beispielsweise ein Schlupfstein (Amphibie), durch dessen Öffnung man sich windet und dadurch seine Entdeckerlust fördert. Das Kickboard (Reptil) hilft, seine Kraft zu entfalten, Aggressionen abzubauen und die Koordination und das Reaktionsvermögen zu schulen. Auf der Liegewippe (Fisch) wird das Urvertrauen aktiviert, was Entspannung und Ruhe einkehren lassen soll und das Labyrinth (Urmensch) soll helfen, seinen eigenen Rhythmus zu finden, um Verantwortung in der Gemeinschaft übernehmen zu können.

Ein Angebot für Jung und Alt

Laut Evolutionspädagogen ist der Parcours ein pädagogisch-kulturelles Bewegungszentrum, das dem körperlichen Ungleichgewicht entgegen wirkt und damit hilft, Lern- und Verhaltensprobleme zu lösen. Unter anderem sollen begleitend zum Parcours Eltern-Kind-Seminare und Schulungen für Erzieherinnen und Lehrer angeboten werden.

Der Weilheimer Rathauschef Johannes Züfle ist glücklich über den Platz, der für den Evopäd-Parcours gefunden wurde. Denn die Hofgärten befinden sich in einer ruhigen und zentralen Lage der Stadt, ganz in der Nähe von Kindergärten und Schulen. So könne die Einrichtung „Jung und Alt in Bewegung setzen“ und zudem die „Menschen ins Städtle“ bringen, so hofft Züfle.