Für romantische Seelen ein Pflichttermin: Der Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt. Foto: StN

Bei den Weihnachtsmärkten in der Region lässt sich vieles finden, was unter den Christbaum passt – von Ausstecherle bis Zimtstern

Stuttgart - An den großen Drei führt im Advent kein Weg vorbei: Die traditionellen Weihnachtsmärkte in Stuttgart, Esslingen und Ludwigsburg dürfen in den nächsten Wochen mit einem Millionenpublikum rechnen. Doch auch in kleineren Städten und Gemeinden locken Glühwein und Geschenke für den Gabentisch. Ein Überblick über die wichtigsten Weihnachtsmärkte der Region Stuttgart.

Auf Rekordjagd

Beim Weihnachtsbaum auf dem Schlossplatz gibt es zwar keine neuen Superlative zu vermelden. Die per Schwertransporter aus Schelklingen auf der Schwäbischen Alb nach Stuttgart gekarrte Prachtfichte ist mit 23 Metern ebenso hoch wie ihre Vorgängerin. Nochmals gewachsen allerdings ist die Zahl der Weihnachtsmarktstände. Mit 289 festlich geschmückten Buden zählt der Stuttgarter Weihnachtsmarkt auch europaweit zu den Großveranstaltungen – und lockt Gäste aus nah und fern in die Region. Allein im vergangenen Jahr wurden 4500 Reisebusse gezählt, die meisten aus der Schweiz. Eröffnet wird die bis 23. Dezember laufende Budenstadt an diesem Mittwoch um 18 Uhr von Oberbürgermeister Fritz Kuhn und den Hymnus-Chorknaben. Wie in den Vorjahren gibt es für den ungestörten Bummel von Mittwoch bis Samstag die Kinderbetreuung im Rathaus und einen Shuttle-Service vom Wasen – Parkplätze im Herzen der Stadt werden in der Weihnachtsmarktzeit rar.

Markttreiben im Mittelalter

Etwa eine Million Besucher erwarten auch die Stadt Esslingen bei ihrem bis 22. Dezember geöffneten Mittelalter- und Weihnachtsmarkt in den Straßen und Gassen der Altstadt. Mehr als 180 in historische Gewänder gehüllte Händler bieten ihre Waren feil oder demonstrieren alte Handwerkskunst vom Korbflechten bis zum Zinngießen. Auch Glasbläser, Besenbinder, Seiler und Schmied sind wieder mit von der Partie. Das mittelalterliche Markttreiben hatten die Esslinger schon vor Jahren als Kulisse für den weihnachtlichen Einkaufsbummel gewählt – aus dem Versuch, sich von anderen Weihnachtsmärkten ein wenig abzugrenzen ist ein Erfolgsrezept geworden. Nun soll eine neue Aufteilung der Stände auf dem Marktplatz den Besuchermassen ein besseres Durchkommen ermöglichen. Premiere feiert auch die Weihnachtsinsel auf dem Platz rund um den Postmichelbrunnen.

Barocker Lichterglanz

Der dritte große Weihnachtsmarkt in der Region ist die stimmungsvoll in warmes Licht getauchte Budenstadt in Ludwigsburg. Der am Dienstag eröffnete Barock-Weihnachtsmarkt empfängt seine Besucher ebenfalls bis zum 22. Dezember mit strahlenden Lichtertoren, vier imposante Engelsfiguren rund um den Marktplatz tragen neun Meter lange Flügel aus tausenden kleinen Leuchten. Die festliche Stimmung einer brillant illuminierten Kulisse ist seit Jahren das Markenzeichen des Ludwigsburger Markts – und zieht nicht nur die Einkaufsbummler aus der Region, sondern auch busweise Touristen an.Zu sehen bekommen sie neben dem Angebot der 175 Stände auch ein täglich um 15 und um 19 Uhr aufgeführtes weihnachtliches Bühnenprogramm. Samstags übrigens kann der württembergische König Friedrich I. beim Bummel zu treffen sein – samt Hofstaat flaniert der einstige Regent über den erleuchteten Marktplatz.

Sternle überm Wasserschloss

Der Barock-Weihnachtsmarkt ist freilich nicht die einzige Budenstadt, die im Landkreis Ludwigsburg um Gäste wirbt. Bietigheim-Bissingen beispielsweise veranstaltet vom 12. bis zum 22.Dezember den Sternlesmarkt mit 40 Händlern und einem Bühnenprogramm, außerdem gibt es am 30.November ein Weihnachtsdörfle mit Adventskino und am 14. Dezember eine Adventsmeile mit einem Kunsthandwerkermarkt und einer Präsentation der Innenstadthändler. Vor dem historischen Wasserschloss in Sachsenheim bieten am 8. Dezember ebenfalls rund 40 Weihnachtsmarkt-Buden ihre Waren vor einer besonders idyllischen Kulisse feil. Der Marktplatz von Vaihingen/Enz lockt am 30. November zumindest für einen Tag zum Bummel ein – von 10 bis 19 Uhr gibt es Adventsstimmung unterm Kaltenstein, die Stadtkirche lädt zur besinnlichen Einkehr.

Buden in der Altstadt

Mit einem Nikolausmarkt will die Stadt Leonberg die Besucher am 30.November und am 1. Dezember auf Weihnachten einstimmen – an die 100 Stände werden auf dem Marktplatz und in den engen Gassen der historischen Altstadt aufgebaut sein. Natürlich macht auch der heilige Nikolaus den Gästen in Leonberg seine Aufwartung. Besondere Atmosphäre will auch Böblingen mit dem Weihnachtsmarkt am Unteren See bieten – vom 27. November bis zum 1. Dezember, jeweils von 12 bis 21 Uhr. Nur ein Wochenende später rückt auch Herrenberg seine Fachwerk-Kulisse in weihnachtliche Festbeleuchtung – vom 6. bis 8. Dezember hoffen etwa 50 Marktstände auf Besucher mit Kauflust. Ebenfalls am 7. und 8. Dezember findet in Weil der Stadt der Weihnachtsmarkt statt. Auch in Sindelfingen sollen die Besucher an diesem Wochenende zur Einkaufstour auf den Marktplatz strömen. Eröffnet wird der Budenbummel am Freitag, 6. Dezember, um 18 Uhr durch Oberbürgermeister Bernd Vöhringer, am Sonntag um 20 Uhr ist der Spaß auch schon wieder vorbei. Eine Besonderheit der aus 70 Ständen bestehenden Budenstadt ist, dass zwei Drittel der Stände von örtlichen Vereinen, Schulen, Kindertagesstätten und Kirchen bewirtschaftet werden. Bei so viel terminlicher Konkurrenz weicht Weil im Schönbuch bewusst aus – und präsentiert am 21. und am 22. Dezember bei der Weiler Hütte einen Weihnachtsmarkt für den Geschenkekauf auf den letzten Drücker.

Auf dem Rollschuhplatz

Kleiner und überschaubarer als in Stuttgart, Esslingen und Ludwigsburg geht es beim Weihnachtsmarkt rund um die Stadtkirche von Nürtingen zu. Vom 6. bis zum 15. Dezember lockt die kleine Budenstadt die Besucher täglich von 11 bis 20 Uhr in das mittelalterliche Ambiente. Umplanen muss dieses Jahr die Stadt Kirchheim/Teck: Weil der Platz vor der Martinskirche wegen Bauarbeiten in diesem Jahr nicht zur Verfügung steht, dient der Rollschuhplatz neben der Bastion vom 5. bis zum 15. Dezember als Ausweichquartier. Von den vielen kleinen Märkten im Landkreis Esslingen sei auch der Budenzauber in Oberboihingen erwähnt – vom 29. November bis zum 1. Dezember.

Fahrt im Glühwein-Express

Im Rems-Murr-Kreis ist wegen seiner Fachwerkkulisse der Weihnachtsmarkt in Schorndorf ein Begriff – vom 30. November bis zum 18. Dezember ist täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet, neben zahlreichen Buden gibt es auch eine Weihnachtskrippe mit lebensgroßen Figuren zu bestaunen. Ins Auge sticht freilich auch eine riesige Mütze, die das Schorndorfer Rathaus ziert. Waiblingen hat den Weihnachtsmarkt vom 29. November bis zum 22. Dezember jeweils von 12 bis 20.30 Uhr geöffnet, am ersten Advents-wochenenden lockt eine Skihüttengaudi mit Gondelfahrt. In einen Adventswald wiederum verwandelt die Gemeinde Rudersberg ab dem 29.November – das einzigartige Ambiente soll an den vier Adventswochenenden zahlreiche Besucher zum Weihnachtsmarkt ins Wieslauftal locken. Geöffnet ist dieser ganz besondere Weihnachtsmarkt an den vier Adventswochenenden. Freitags von 17 bis 22 Uhr, samstags von 14 bis 22 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr. Mit dem Dampfzug der Schwäbischen Waldbahn sind an den ersten beiden Adventssonntagen auch Nikolaus und Knecht Ruprecht zwischen Welzheim und Schorndorf unterwegs. Am dritten Adventssonntag rollt der Glühwein-Express über die Strecken – das namens-gebende Heißgetränk wird auf der Fahrt für Passagiere gratis ausgeschenkt. Fellbach bietet vom 5. bis 22. Dezember bei der Lutherkirche einen Weihnachtsmarkt mit Eisbahn – geöffnet ist von 12 bis 21 Uhr.

Feuer und Christbäume

Während Geislingen beim Weihnachtsmarkt vom 13. bis zum 15. Dezember rund um die Stadtkirche in städtischer Regie auf überschaubare Gemütlichkeit setzt, wird in Göppingen rustikal gefeiert: Feuerstellen, urige Stände und Hunderte Bäume prägen bei der Waldweihnacht in der Innenstadt das Bild. Beendet ist die Sause an Heiligabend übrigens keineswegs: Los geht es am 5. Dezember, geöffnet ist bis zum 29. Dezember täglich von 11 bis 20, freitags bis 20.30 Uhr.

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