Sie machen einen Weihnachtsmarkt zu etwas Besonderem, stehen für Qualität und Originalität: fünf Menschen hinter den Marktbuden.
Freiburg - Seit 43 Jahren verkauft Gabriele Kautsch auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt ihre kunsthandwerklichen Produkte aus Holz. Es gibt Schalen, Kerzenständer, Schlüsselanhänger, Armreife, Anhänger und vieles mehr – „alle Produkte haben mein Mann und ich handgefertigt“, erzählt Gabriele Kautsch (62). Das Ehepaar aus Pfaffenberg im Südschwarzwald verarbeitet einheimische Harthölzer wie Walnuss, Kirsche und Pflaume. Das Material kaufen sie von Bauern aus der Region.
Freiburger Weihnachtsmarkt, werktags von 10 bis 20.30 Uhr, sonntags von 11.30 bis 19.30 Uhr
Wenn es draußen stürmt und regnet, verbreitet ein Kaminfeuer in der Jurte auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt wohlige Wärme. Schuhe ausziehen ist Pflicht für alle, die Schauspieler Sven Wisser (47) und seinen Kollegen zuhören wollen, wenn sie „ausgefallene, fabelhafte und eigene Geschichten“ zum Besten geben. Die Zuschauer sitzen auf Fellen, Sitzkissen und Teppichen. Ein festes Programm gibt es nicht. „Wir entscheiden spontan, was wir vortragen“, erzählt Wisser. Der Eintritt kostet vier Euro, egal ob Kind oder Erwachsener. Wochentags am besten nachmittags (15 oder 16.30 Uhr) vorbeischauen. Die Märchenjurte ist eine kleine Oase der Ruhe im vorweihnachtlichen Trubel.
Ulmer Weihnachtsmarkt, tgl. 10 bis 20.30 Uhr
Wenig Zimt und extrem wenig Zucker – so beschreibt der Winzer Georg-Jakob Ketz (62) das Geheimnis seines Glühweins, bei dem man „schmeckt, dass er aus Wein besteht“, selbst bei der alkoholfreien Variante. Dafür bildet ein entalkoholisierter Rotwein die Basis. Keth war der Erste, der das heiße Getränk auch aus Weißwein anbot. Mit seinen Weinen und Spezialitäten ist er seit 40 Jahren vertreten. Nach den Monaten im Weinberg freut er sich auf die Marktzeit. „Das ist meine fünfte Jahreszeit, in der ich viele Bekannte treffe.“
Karlsruher Christkindlesmarkt, tgl. 11 bis 21 Uhr
Karl Dommel (60) beherrscht ein aussterbendes Handwerk: Er ist Feinhaarpinselmeister aus Blechhofen in Franken, der „Pinselmetropole Deutschlands“. Dort gibt es die einzige Berufsschule für Pinselmacher. Ob für Rasur, Kosmetik oder zum Malen – alle Produkte, die Dommel in seiner Marktbude verkauft, hat er selbst in Handarbeit gefertigt. Wie er das macht, zeigt er bei Vorführungen auf dem Mannheimer Weihnachtsmarkt. Dommel verarbeitet vorwiegend Echthaare, etwa von Wieseln, Hunden, Ziegen oder Mardern. Besonders edel ist beispielsweise das Haar vom Silberspitzdachs, das vor allem für Rasierpinsel verwendet wird.
Mannheimer Weihnachtsmarkt, täglich von 11 bis 21 Uhr
„Weihnachtsmarkt ist eine Herzensangelegenheit“, sagt Gertraud Hötz (70), „wir machen es aus Liebe und Tradition.“ Seit Beginn, 1972, ist Gertraud Hötz dem Pforzheimer Weihnachtsmarkt verbunden. Inzwischen betreibt sie den Stand mit den süßen Leckereien mit Sohn und Tochter. Was sie verkauft, riecht man schon von weitem: der Duft von gebrannten Mandeln, Haselnüssen, Macadamia- und anderen Nüssen. Direkt am Stand werden die Nüsse gebrannt. Auch Lebkuchen und italienisches Mandelgebäck hat sie im Angebot. Für die Pforzheimer ist sie längst eine Institution. „Die Großeltern bis zu den Enkeln kommen zu mir“, so Hötz.
Pforzheimer Weihnachtsmarkt, werktags von 10.30 bis 20 Uhr, sonntags von 11 bis 20 Uhr