Pünktlich zur Sommerszeit ist das Wasser verschwunden – wieder einmal. Foto: Eisele

Immer dann, wenn das Wasser auf dem Spielplatz an der Plieninger Körschstraße bei den Kindern am besten ankommen würde, ist es weg. Eine sichere Erklärung dafür gibt es nicht. Dabei hat die Stadt erst 100 000 Euro investiert.

Plieningen - Weit und breit ist kein Kind in Sicht. Keine freudigen Kinderschreie, keine Kulleraugen – der Spielplatz an der Körschstraße in Plieningen liegt verlassen da. Dabei ist der Ort alles andere als langweilig: Erst vergangenes Jahr hat die Stadt ihn saniert, er bietet viele Wasserspiele, die Kinderherzen im Normalfall höher schlagen lassen. Nur: Es fließt kein Wasser.

Wer den Spielplatz kennt, weiß: Jährlich grüßt die Trockenheit. Denn schon in den vergangenen Jahren verschwand das Wasser pünktlich zur heißen Sommerzeit. Warum das so ist, weiß niemand genau, es gibt lediglich Vermutungen.

Stadt kann nichts machen

Die Wasserbecken des Spielplatzes an der Körschstraße werden aus der natürlichen Hagenwiesenquelle gespeist. Die Quelle reagiere empfindlich auf allgemeine Trockenheit im Sommer, sagt Walter Wagner, Abteilungsleiter des Gartenamts. Sie trockne dann gern aus. „Da kann man leider nichts machen, das ist Natur“, bedauert er. „Wir haben die Hagenwiesenquelle mehrfach von dieser Seite kennengelernt. Das hängt vielleicht mit dem Bau der Landesmesse oder mit der Autobahn zusammen. Das Wassereinzugsgebiet ist heute viel kleiner als früher.“ Die spür- und sichtbare Folge für Plieningen: leere Planschbecken und enttäuschte Kindergesichter.

Vergangenes Jahr beschlossen der Bezirksbeirat Plieningen und das Gartenamt eine Sanierung des Plätscher-Treffs. Die Umbaukosten beliefen sich auf circa 100 000 Euro. Das Gartenamt hat die Anzahl der großen, terrassenförmig angelegten Betonbecken auf zwei Stück reduziert. Zudem hat die Stadt Stuttgart ein kleineres Wasserspiel in einem Sandkasten angebracht und an eine Frischwasserquelle angeschlossen. So können Kinder, wenn sie die neue Pumpe bedienen, planschen, auch wenn die Hagenwiesenquelle gerade einmal wieder versiegt ist.

Eltern seien ärgerlich gestimmt

Was nichts daran ändert, dass die zwei großen Becken bei hohen Temperaturen leer sind. Und das stimme so manche Eltern ärgerlich, berichtet der Plieninger Oerny Lunke. „Niemand kümmert sich darum. Trotz der Sanierung hat sich nichts geändert“, beschwert er sich. Und das neue, kleinere Wasserspiel sei kein Vergleich zu den großen Becken. „Das ist nur ein Rinnsal“, sagt Lunke. Um auf das Trockenheitsproblem aufmerksam zu machen, hat Lunke vor Kurzem eine eigene Facebook-Seite fürs Wasserspiel eingerichtet.

Bei allem Engagement lehrt die Erfahrung: Der Spielplatz dürfte noch für eine Weile ausgetrocknet sein. Freudiges Kindergeschrei ist deshalb an heißen Tagen in Plieningen anderswo zu hören.

Hier geht’s zur neuen Facebookseite:

Zur neuen Facebook-Seite, die für einen plätschernden Wasserspielplatz an der Körschstraße wirbt, führt folgender Internetlink: http://stzlinx.de/wasserspielplatz