Drei Tage diskutieren Blogger, Politiker und Aktivisten auf der Internet-Konferenz Republica Foto: dpa

Drei Tage lang wird auf der Republica über Chancen und Risiken der digitalen Welt diskutiert. Zum Auftakt kam eine Warnung der Veranstalter und die Ankündigung, ins Ausland zu expandieren.

Berlin - Zum Auftakt der zehnten Internet-Konferenz Republica haben die Macher die Notwendigkeit eines offenen Internets unterstrichen. „Wir machen uns immer mehr abhängig von immer weniger Plattformen, die uns einseitig die Regeln vorgeben“, sagte Mitgründer Markus Beckedahl am Montag in Berlin mit Blick auf Netzwerke wie Facebook oder Twitter. „Seit der ersten Republica reden wir über die Vorteile eine offenen Netzes. Aber dieses offene Netz ist bedroht.“ So komme es zu einer zunehmenden Überwachung und Kontroll-Infrastruktur, „die wir zulassen“. Es gebe nicht mehr die Blogosphäre von früher, wo jeder sein eigenes Blog hatte und selbst die Regeln definierte.

Deshalb müsse man darüber diskutieren, „wie wir es schaffen können, trotzdem noch als Bürger, als Menschen mit unseren Grundrechten in diesem Netz kommunizieren zu können“, sagte Beckedahl.

Edward Snowden live zugeschaltet

Auf der 10. Republica versammeln bis Mittwochabend rund 8000 Blogger, YouTuber und Politiker, Künstler, Netzaktivisten und Intellektuelle. Mehr als 700 Redner stehen auf 17 Bühnen, darunter der US-Soziologe Richard Sennett und Szene-Größen wie Blogger Sascha Lobo. Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) spricht zum Thema Industrie 4.0. Whistleblower Edward Snowden, der sich im Exil in Moskau befindet, sollte am Montag live zugeschaltet werden. Einen thematischen Schwerpunkt bildet in diesem Jahr die Virtuelle Realität (VR).

Die Republica wurde 2007 von den Gründern der Blogs netzpolitik.org und Spreeblick ins Leben gerufen. Am Montag verkündeten die Macher noch ein Novum: So werden die Konferenz in diesem Jahr erstmals ins Ausland expandieren. Am 20. Oktober soll es eine eintägige Republica im irländischen Dublin geben.