Im Sommer 2016 hat der Förderverein Waldheim einen Sponsorenlauf organisiert, um Geld für den Sommerbau zu sammeln. Foto: Archiv Alexandra Kratz

Trotz der Kostensteigerung kann die evangelische Kirchengemeinde den Zeitplan einhalten. Im Juni soll der Neubau im evangelischen Waldheim fertig sein.

Möhringen - Die Finanzierung war gesichert. 320 000 Euro sollte der neue Sommerbau im evangelischen Waldheim an der Epplestraße eigentlich kosten. Nun wird es teurer als gedacht. Denn das Baurechtsamt hat verfügt, dass eine Dachbegrünung drauf muss. Diese neue Entwicklung sei „ein völlig normaler Vorgang im Genehmigungsverfahren“ gewesen, betont Friedemann Kammerer. Er ist der erste Vorsitzende des Kirchengemeinderats und ergänzt: Hinzu komme die Kostensteigerung im Baugewerbe, unter anderem weil viele Flüchtlingsunterkünfte gebaut worden seien und die Firmen dadurch an der Kapazitätsgrenze arbeiten würden.

Das Ergebnis ist, dass der Sommerbau nun mit 430 000 Euro zu Buche schlägt. Der Grund dafür ist, dass die Gemeinde den Neubau nun doch in Holzbauweise erstellt. Ursprünglich waren Container geplant. Diese wären zwar auch mit Holz verkleidet worden, aber dennoch deutlich günstiger gewesen. Doch Container sind statisch für eine Dachbegrünung nicht ausreichend. Kammerer sieht es auch positiv: „Ein Holzbau vermittelt ein anderes Gefühl als ein mit Holz verkleideter Container“, sagt er.

Eine Verschiebung wäre nicht mehr möglich gewesen

Trotz der gestiegenen Kosten soll der Sommerbau wie geplant im Juni fertig sein und mit Beginn der Waldheimferien Ende Juli offiziell eingeweiht werden. Mit dem roten Punkt hat die Stadt die Baufreigabe bereits erteilt. Mitte Januar rollten die Bagger an und rissen das alte Gebäude ab. Demnächst betoniert die beauftragte Firma die Fundamente. Darauf entsteht dann der Neubau in Holz-Modul-Bauweise, das heißt aus vorgefertigten Teilen.

„Wir haben Glück gehabt und eine Firma gefunden, die ein wenig Luft hat und uns ein sehr günstiges Angebot gemacht hat“, sagt Kammerer. Das Projekt noch einmal zu verschieben, wäre nicht möglich gewesen. „Wir waren sowieso schon spät dran, weil wir beim ersten Mal nicht in den städtischen Doppelhaushalt reingekommen sind“, sagt Kammerer.

Der neue Hartplatz kostet 60 000 Euro

Finanziert ist der Neubau. Dafür soll die ebenfalls geplante Sanierung des Hartplatzes aber noch einmal verschoben werden. So kann das dafür veranschlagte Geld in den Neubau fließen. Doch auch der Hartplatz ist in die Jahre gekommen. Das Sonnenlicht hat die schwarzen Kunststoffplatten in Mitleidenschaft gezogen. „Wir müssen damit rechnen, dass die Verletzungsgefahr steigt“, sagt Kammerer. Er hofft, dass nur der Belag gemacht werden muss und das Fundament noch gut ist. Dann würde der neue Platz etwa 60 000 Euro kosten.

Um das zu finanzieren, braucht die Gemeinde wieder Spenden. „Wir sind dem Kirchenkreis, der Arbeitsgemeinschaft Ferienwaldheime und der Gemeinde und insbesondere dem Förderverein Waldheim sehr dankbar für ihre Unterstützung“, so Kammerer. Schon in der Vergangenheit sei viel Geld in die Kasse geflossen. Kammerer hofft zudem, dass die Stadt ihre Zuschüsse noch mal erhöht und an die gestiegenen Kosten anpasst. Darüber habe der Gemeinderat aber noch nicht entschieden.

Ein Haus nur für die schöne Jahreszeit

Der Sommerbau heißt Sommerbau, weil er nur während der warmen Jahreszeit genutzt werden kann. Es gibt keine Heizung. Im Winter müssen die Rohre entleert werden, damit das Wasser nicht friert und die Leitungen kaputt macht. Die Gemeinde braucht das Gebäude vor allem für die Waldheimferien. Dann wird dort gespielt, gebastelt und gesungen, wenn das Wetter schlecht ist. In dem neuen Sommerbau sind zwei Gruppenräume, ein Mitarbeiterraum und ein Lagerraum geplant.