Philipp Müller Foto: privat

Philipp Müller kennt das Sillenbucher Waldheim in- und auswendig. Er hat als Waldheim-Kind angefangen, inzwischen ist er der Leiter. Um den Kindern im Sommer etwas bieten zu können, hat er sich mit seinen Kollegen zum Austausch getroffen.

Sillenbuch - Philipp Müller war zum ersten Mal mit sechs Jahren im Waldheim. Mittlerweile ist der 26-Jährige der Leiter des Sillenbucher Waldheims. Kürzlich war er mit seinem Team zur Vorbereitung in Balingen-Lochen.

War das Wochenende in Balingen-Lochen nur Arbeit oder auch Vergnügen?
Ich glaube, wir haben diesen Spagat mehr oder weniger geschafft. Wir haben ganz viel zu unserem Waldheimthema „Kunterbunt“ gearbeitet und dazu mehrere Theorieeinheiten gemacht. Aber wir sind auch gewandert, haben ein großes Geländespiel in der Nacht organisiert und hatten auch bei anderen Spielen viel Spaß.
Sie haben das Stichwort „Kunterbunt“ genannt. Was ist das, und was wollen Sie Kindern vermitteln?
Es geht um die Weitergabe von Werten und darum zu zeigen, wie vielfältig Toleranz und Respekt sind. Wir wollen Kindern die kunterbunte Gesellschaft näherbringen. Jesus verkündet das Reich Gottes, in dem ein friedliches Miteinander möglich ist. Was braucht es, um das zu ermöglichen? Dieses Jahr haben wir wieder Flüchtlingskinder dabei. Den Kindern möchten wir neben der Schule noch eine zweite Möglichkeit geben, sich zu orientieren und zu integrieren. Alle Kinder sollen sich gegenseitig kennenlernen. Auch Kinder aus gut situierten Familien haben Fragen. Dabei wollen wir den Bogen zwischen politischen, gesellschaftlichen und biblischen Themen schlagen.
Auf was kommt es dabei als Mitarbeiter an?
Die Hauptsache ist die Freude an der Arbeit mit Kindern, die ganz schnell spüren, ob man Lust dazu hat. Die pädagogische Qualifikation ist erst einmal zweitrangig. Natürlich ist sie auch wichtig, aber vor allem die Bereitschaft und Motivation, seine Freizeit in den Sommerferien für wenig Geld zu opfern, ist entscheidend.
Wie lange machen Sie das schon?
Ich hatte im vergangenen Jahr mein zehnjähriges Jubiläum. Erst war ich pädagogischer Mitarbeiter, mit 18 Jahren bin ich ins Leitungsteam gekommen, und seit Februar bin ich hauptamtlicher Waldheimleiter. Es ist immer wieder aufs Neue spannend, weil das Team im ständigen Wechsel ist. Es gibt immer besondere Momente; die Begegnung mit Kindern und Jugendlichen ist für mich immer wieder spannend.
Das Gespräch führte Verena Eisele.