Die Kinder im Waldheim bekommen viel geboten – hier von Kathrin Empacher (Saxofon) sowie Verena Popowitsch und Robin Wetzel an den Gitarren. Foto: Frommer

Stell dir vor, es sind Herbstferien – und siehst deine Schulkameraden trotzdem. Im Waldheim Degerloch ist genau das der Fall. Rund 50 Schulkinder verbringen im Weidachtal ihre freien Tage und bekommen einiges geboten.

Degerloch - Gemeinsam singen, spielen und basteln: Mehr als 50 Schulkinder, von der ersten bis zur sechsten Klasse, verbringen kurzweilige Herbstferien mit ihren Freunden und Klassenkameraden im evangelischen Ferienwaldheim Degerloch im reizvollen Weidachtal.

„Es sind viele dabei, die bereits einen Teil ihrer Sommerferien im Waldheim verbracht haben“, sagt Diakon Jürgen Möck. Er schätzt, dass mehr als Dreiviertel der Schulkinder Wiederholer sind. Wohl deshalb zeigen sich die Dreikäsehochs überraschend textsicher, als Jürgen Möck vor dem Mittagessen spontan das Tischlied „Lasst uns miteinander“ anstimmt. Alle singen mit. Kurz danach duftet es auf den langen Tischen verlockend nach heißem Rindergulasch. „Das Essen wird hier mit viel Liebe gemacht“, sagt Möck, dafür sorgen drei ehrenamtliche Köchinnen in der 2013 neu erbauten Küche: Sieglinde Brendle, Christel Dieter und Lore Gerock. Drei gemeinsame Mahlzeiten gibt es für die Kinder, die ganztägig am Ferienwaldheim teilnehmen: Frühstück, Mittagessen und einen kleinen Imbiss.

Die Kinder sind oft drinnen

Nur im Sommer, sagt Diakon Möck, halten alle Kinder Mittagsruhe. Der neunjährige Filip reißt die Arme in die Höhe, fast wie ein Fußballer beim Torjubel, und ruft dazwischen: „Aber danach dürfen wir endlich raus!“. Bei nur 45 Kindern und 14 Mitarbeitern, sagt Jürgen Möck, sei das anders als im Sommer mit bis zu 400 Kindern kein Problem – auch wegen des prächtigen Herbstwetters im Moment.

Der Löwenanteil des Ferienprogramms findet in dieser Herbstwoche aber – natürlich – in den gut beheizten Räumen des Waldheims statt. Die drei ehrenamtlichen Betreuer Kathrin Empacher (15), Verena Popowitsch (18) und Robin Wetzel (16) untermalen das Singen mit den Kids musikalisch: Spontan haben sie ein Trio mit zwei Gitarren und einem Saxofon gebildet.

Der Prophet Elia ist der rote Faden

Das biblische Thema rund um den Propheten Elia ist der eigentliche rote Faden des herbstlichen Ferienwaldheims. Hier schlüpfen einige der Betreuer in Kostüme, spielen beispielsweise Elia oder Königin Isebel. Die Kinder sind aber keineswegs zum bloßen Zuschauen verurteilt, sagt Diakon Möck, „die spielen das Volk – und müssen aufstehen, sobald der König kommt“.

Gebastelt wird im Rahmen des kindgerecht aufbereiteten Themas um den alttestamentarischen Propheten Elia auch: Die Schulkinder gestalten lustige Raben aus schwarzer Wolle und gelbem Karton, denn bei der Moderation tritt auch ein Rabe auf, in dessen schweißtreibendem Innern Betreuerin Kathrin Empacher steckt – aber das ahnen die Kinder natürlich nur.