VfB und Geselligkeit passen bestens zusammen. Da sind sich die Europapolakfreunde Vaihingen ganz sicher. Foto: privat

Die Europapokalfreunde Vaihingen, seit 2008 ein eingetragener VfB-Fanclub, mischen am nächsten Wochenende zum ersten Mal beim Waldfest mit. Sie treten damit die Nachfolge des Männergesangvereins an.

Rohr/Vaihingen - Der Termin ist nicht ganz glücklich gewählt. Das gibt auch Markus Stephan, der stellvertretende Vorsitzende der Europapokalfreunde Vaihingen, unumwunden zu. Just wenn der Verein zum ersten Mal zum Waldfest lädt, ist am Sonntag Saisoneröffnung beim VfB Stuttgart. Gut, dass das Fest auf der Rohrer Höhe an zwei Tagen gefeiert wird. „Vielleicht kommt das Maskottchen Fritzle am Montag vorbei“, sagt Stephan.

Die Europapokalfreunde sind der Nachfolger des Männergesangvereins und mischen dieses Jahr zum ersten Mal beim Waldfest mit. Der Verein, der seit April 2008 auch offizieller VfB-Fanclub ist, hatte mit seiner Bewerbung Erfolg, die ein besonderes Augenmerk auf junge Familien legt. Hinter dem Waldfest steht der Vereinsring Rohr, fünf Vereine bewirten in diesem Jahr an unterschiedlichen Tagen die Gäste.

Walfesttequila und Waldfestsülze

Die Europapokalfreunde haben sich schon im vergangenen Jahr angeschaut, was auf sie zukommt. Der Verein will bei den Gästen unter anderem mit einer Waldfestsülze, einem Vesperteller und einem Waldfesttequila punkten. Am Sonntag werden Weißwürste kredenzt und am Montag gibt es einen Mittagstisch. Für die passenden Klänge sorgt der Musikverein Vaihingen-Rohr, ein bereits erfahrener Waldfest-Veranstalter.

Die Europapokalfreunde haben derzeit 70 Mitglieder. Die Hälfte davon wird an den beiden Festtagen mithelfen. Hinzu kommen Freunde und Bekannte. „Es werden wohl zwischen 45 und 50 Helfer sein“, sagt Stephan. Auch wenn man gut vorbereitet ist, lauern bei der Premiere sicherlich einige Fallstricke: „Das werden wir dann spontan mit der Hand am Arm lösen müssen“, sagt der Vize-Vereinschef.

Fünf Freunde gründeten den Verein

Ohne Zweifel sind die Europapokalfreunde der jüngste Verein unter den arrivierten Waldfest-Veranstaltern. Gegründet wurde dieser 2007 in der VfB-Meistersaison von fünf Freunden, einer davon war Markus Stephan. In der Nacht nach dem verlorenen Pokalfinale gegen den 1. FC Nürnberg wurde damals in Berlin die Idee geboren und schnell in die Tat umgesetzt. Die fünf Freunde fanden weitere fünf Gleichgesinnte und besetzen bis heute die fünf Vorstandsämter. Der Name spielte auf das zu dieser Zeit gängige Europapokallied an. „Der VfB spielte damals in der nächsten Saison Champions League“, sagt Stephan. Doch das Logo des Fan-Clubs ist eine Kombination aus VfB-Wappen und Vaihinger Rädle. „Das soll unsere Verbundenheit zum Stadtbezirk zeigen“, sagt Markus Stephan.

In Vaihingen gucken die Vereinsmitglieder zusammen Fußball. Stammkneipe ist das Drive an der Hauptstraße. Die Wirtsleute sind ebenfalls Mitglied im Verein. In der Kneipe werden in der Regel auch die Auswärtspartien geschaut, bei den Heimspielen fiebern viele Vereinsmitglieder im Stadion mit. Auch Stephan hat eine Dauerkarte: „Da versucht man schon so oft wie möglich dabei zu sein.“ Einmal im Jahr besuchen die Europapokalfreunde auch ein Auswärtsspiel: „Das ist Pflicht“, sagt Stephan. So hat man schon das legendäre 4:4 des VfB in Dortmund 2012 live erlebt. Stolz sind Stephan und seine Mitstreiter auf die „drei echten Schweizer“, die zum Fanclub gehören.

Das Drive ist quasi das Vereinsheim

Die Mitgliederversammlung und andere Feste finden in der Skihütte des Schi-Vereins im Rosental statt. Ein eigenes Vereinsheim hat man nicht, auch wenn das Drive längst ein solches ist „Das wäre auch zu teuer“, sagt Stephan. Das Motto lautet da eher, die Kosten niedrig halten und Jahr um Jahr einen Betrag dem Verein Anna stiften.

Nun freilich steht erst einmal das Waldfest auf dem Programm. Das der ein oder andere VfB-Fan dadurch die Saisoneröffnung verpasst, wird man in diesem Fall verschmerzen können. Denn das Waldfest passt bestens zu den Europapokalfreunden. In deren Satzung heißt es schließlich: „Der Zweck des Vereins ist die Pflege der Geselligkeit.“