In den USA und in Kanada wüten weiterhin verheerende Waldbrände Foto: dpa

Im Norden Amerikas wüten noch immer zahlreiche Waldbrände. Während die Feuerwehr die Flammen in Kalifornien weiter eindämmen konnte, müssen sich die Menschen an der Westküste Kanadas auf eine Ausbreiten einstellen.

Williams Lake/Sacramento - Die kanadische Feuerwehr rechnet mit einem Ausbreiten der seit dem Wochenende wütenden Waldbrände in der Provinz Britisch-Kolumbien. Starke Winde und Blitzschläge könnten die Feuer am Mittwoch noch verstärken und mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Williams Lake treiben, erklärten die Behörden am Dienstag (Ortszeit). Die rund 10 000 Einwohner der Stadt sollten sich darauf vorbereiten, ihre Häuser verlassen zu müssen. Tausende Kilometer weiter südlich konnte die kalifornische Feuerwehr indes mehrere Waldbrände eindämmen.

Britisch-Kolumbien hatte bereits am Wochenende den Notstand ausgerufen. Mit Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius sei es in der Region seit längerem zu heiß und zu trocken. Blitzeinschläge, aber auch Menschen hätten die Feuer ausgelöst.

In der gesamten überwiegend ländlichen Region gab es nach Angaben der Provinzverwaltung knapp 220 Brände. Rund 1000 Feuerwehrleute seien im Einsatz, Unterstützung komme auch aus anderen Provinzen. Der Sender CBC berichtete, dass zahlreiche Häuser zerstört worden seien. Straßen seien nicht passierbar. Die Polizei erklärte, mindestens zehn Menschen wegen des Verdachts auf Plünderung leerstehender Häuser und Wohnungen festgenommen zu haben.

Im US-Bundesstaat Kalifornien sei kühlere und feuchte Luft vom Meer den Einsatzteams in einigen Regionen zur Hilfe gekommen, berichtete die „Los Angeles Times“. Ein seit dem Wochenende tobendes Feuer nahe Santa Barbara war nach Angaben der Behörden am Dienstag fast zur Hälfte unter Kontrolle.

Auch im nordkalifornischen Bezirk Butte County, wo zeitweise Tausende Menschen vor den Flammen auf der Flucht waren, entspannte sich die Lage. Die meisten Anwohner durften nach einem Großeinsatz von fast 1700 Feuerwehrleuten am Dienstag wieder in ihre Häuser zurückkehren. Mehrere Dutzend Häuser waren aber durch das Feuer zerstört worden.

Ein 22-jähriger Mann, der vorige Woche bei Löscharbeiten nahe San Diego durch eine Säge schwer verletzt worden war, erlag am Dienstag seinen Verletzungen, wie die „Los Angeles Times“ berichtete. Es handelte sich um einen Häftling, der zu Löscharbeiten eingeteilt war.