Hier eine Satellitenaufnahme vom Ausbruch des Vulkans. Foto: NATIONAL ICELANDIC POLICE

Es hatte sich angekündigt: Seit Tagen grummelte der isländische Vulkan Bárdarbunga, jetzt brach er tatsächlich aus. Die Asche in der Luft hält sich bislang aber in Grenzen. Auswirkungen auf den Flugverkehr hat aber ein anderer Vulkan.

Es hatte sich angekündigt: Seit Tagen grummelte der isländische Vulkan Bárdarbunga, jetzt brach er tatsächlich aus. Die Asche in der Luft hält sich bislang aber in Grenzen.
Auswirkungen auf den Flugverkehr hat aber ein anderer Vulkan.

Reykjavik - Der Vulkan Bárdarbunga auf Island ist ausgebrochen. In der Nacht zum Freitag spuckte der Berg wohl zum ersten Mal seit Beginn seismischer Aktivitäten vor zwei Wochen Lava aus.

Isländische Meteorologen entdeckten nördlich des Gletschers Vatnajökull einen 900 Meter langen Riss, an dem das brodelnde Magma an die Oberfläche trat. Größere Aschemengen in der Luft wurden zunächst nicht registriert, so dass der Flugverkehr weitgehend unbeeinträchtigt blieb. Direkt über dem Vulkan gab am Freitag jedoch ein Flugverbot, zwischenzeitlich galt Alarmstufe Rot.

„Bei einem Vulkan kann man nie vorhersehen, was passiert“, sagte eine Sprecherin des Zivilschutzes. Wenige Stunden nach den Eruptionen nahmen die Aktivität offenbar ab. Das Meteorologische Institut hatte zunächst die höchste Alarmstufe Rot ausgelöst, was bedeutet: Ein Vulkanausbruch steht unmittelbar bevor oder ist im Gange und ein enormer Ascheausstoß ist zu erwarten. Im Laufe des Freitags senkte das Institut den Alarm auf Orange herunter. Das bedeutet, dass der Bárdarbunga eine erhöhte oder steigende Aktivität mit erhöhtem Eruptionspotenzial zeigt.

Das über dem Berg verhängte Flugverbot umfasste einen Radius von 5,5 Kilometern und galt bis zu einer Höhe von 1,5 Kilometern. Die Flughäfen auf Island blieben vorerst geöffnet. „Es ist nur ein kleiner Bereich wirklich von der Eruption betroffen“, erklärte die Zivilschutzsprecherin.

Im deutschen Luftraum wurden vorerst keine Messungen gestartet. Noch habe man es nicht mit einer Aschewolke zu tun, sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums am Freitag in Berlin. Beim Ausbruch des Gletschervulkans Eyjafjallajökull 2010 waren so große Aschemengen in den Luftraum geschleudert worden, dass der Flugverkehr in weiten Teilen Europas mehrere Tage zum Erliegen kam.

Ein Ausbruch des Vulkans Bárdarbunga könnte weitreichende Folgen haben. Auf dem Berg befindet sich der bei Touristen beliebte Gletscher Vatnajökull. Tritt die Lava unter dem Eis los, könnte sie das Eis zum Schmelzen bringen und schwere Überschwemmungen auslösen. Zu dem Ausbruch in der Nacht kam es jedoch fünf Kilometer vom Gletscher entfernt in einem Gebiet ohne Eis.

Vulkanausbruch in Papua-Neuguinea

Auch im Pazifikstaat Papua-Neuguinea brach ein Vulkan aus: Der Berg Tavurvur spucke Asche und Gestein, berichteten australische Medien am Freitag. Einige Anbaufelder in der Umgebung seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Schulen und Geschäfte wurden demnach vorsorglich geschlossen. Evakuierungen seien zunächst aber nicht angeordnet worden.

Die australische Fluggesellschaft Qantas kündigte an, einige Routen über dem Gebiet zu verlegen. Vulkanausbrüche sind in dem zwischen Indonesien und Australien liegenden Land nichts ungewöhnliches. 1994 hatte ein Ausbruch des Tavurvur die Stadt Rabaul auf der Insel Neu-Britannien zerstört.