Obacht! Betrüger geben sich gerne als Familienangehörige in einer Notlage aus Foto: dpa

Die Polizei der Landeshauptstadt warnt erneut vor Betrügern, die die sogenannte Enkeltrickmasche anwenden. Am Dienstag wurden den Beamten im Stadtgebiet – von Bad Cannstatt bis Heslach – acht solcher Anrufe gemeldet.

Stuttgart - Die Polizei der Landeshauptstadt warnt erneut vor Betrügern, die mit der sogenannten Enkeltrickmasche versuchen, vorwiegend ältere Menschen zu täuschen, um sie um ihr Geld zu betrügen. Am Dienstag wurden den Beamten im Stadtgebiet – von Bad Cannstatt bis Heslach – allein bis zum Nachmittag acht solcher Anrufe gemeldet. Dabei gaben sich die Ganoven als Familienangehörige aus. Sie täuschten eine Notlage vor und forderten Geld. Bisher scheiterten die Anrufer am Misstrauen der Senioren. Letztere bemerkten allesamt, dass es sich am anderen Ende der Leitung nicht um echte Familienangehörige handelte.

„Wir befürchten, dass die Betrüger derzeit systematisch das Stuttgarter Telefonbuch nach heute nicht mehr gebräuchlichen Vornamen durchsuchen, um unter Senioren potenzielle Opfer zu finden“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer. Durch die vielen Warnungen vor der Enkeltrickmasche falle es den Ganoven jetzt immer schwerer, neue Opfer zu finden. „Wenn sie aber Erfolg haben, dann erbeuten sie oft Summen zwischen 20 000 und 30 000 Euro. Wenn sie also nur einen Treffer landen, dann hat es sich für sie gelohnt“, sagt Lauer.

Einer dieser zahlreichen Erfolge der Enkeltrickbetrüger hat sich am 17. Juni ereignet. Dabei wurde eine 84-jährige Stuttgarterin um 20 000 Euro betrogen. Die betagte Dame erhielt gegen 13.30 Uhr einen Anruf einer Frau, die sie für die Ehefrau ihres Enkels hielt. Die Anruferin bat ihr Opfer, ihren Enkel für einen Immobilienkauf finanziell zu unterstützen. Als die 84-Jährige der Anruferin gutgläubig mehrere Zehntausend Euro in Aussicht stellte, ließ diese das Geld von einer angeblichen Mitarbeiterin des Amtsgerichts Stuttgart abholen. Angesichts der jüngsten Anrufe ruft die Polizei ältere Mitbürger erneut zu Wachsamkeit auf. Sie bittet Betroffene, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 zu melden.