Wie die Stimmung beim VfB Stuttgart wohl nach dem Topduell gegen den Aufstiegs-Konkurrenten Hannover 96 sein wird? Foto: dpa

Ein Spiel, ein Ziel, zwei Mannschaften: Sowohl für den VfB Stuttgart als auch für den Rivalen Hannover 96 geht es bei dem bevorstehenden Duell am Sonntag um alles. Ein Vergleich der beiden Aufstiegskonkurrenten.

Berlin - Das Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga ist zwei Spieltage vor dem Saisonende an Spannung kaum zu überbieten. Am Sonntag (15.30 Uhr) treffen auch noch der Tabellendritte Hannover 96 und Spitzenreiter VfB Stuttgart im direkten Duell der Bundesliga-Absteiger aufeinander. Der Druck auf 96 ist vor dem Anpfiff vor allem wegen der drei Punkte Rückstand auf den VfB größer als beim Rivalen.

Bei einem Sieg in Hannover hätte der VfB mit dann 69 Punkten einen der ersten beiden Tabellenplätze und damit den Aufstieg bereits sicher. Ein Unentschieden würde nur dann definitiv zur Bundesliga-Rückkehr reichen, wenn der Zweite Eintracht Braunschweig gleichzeitig in Bielefeld verliert.

Verliert Hannover und punktet Braunschweig, hat es 96 am letzten Spieltag nicht mehr in der eigenen Hand. Gleiches gilt bei einem Unentschieden gegen den VfB und einem gleichzeitigen Sieg des niedersächsischen Erzrivalen.

Das sagt Daniel Ginczek vor dem Spiel gegen Hannover:

Der Druck

Er ist in Hannover wegen der Tabellensituation noch größer als in Stuttgart, der 96-Chef Martin Kind hat die sofortige Bundesliga-Rückkehr als „alternativlos“ bezeichnet. Ansonsten würden erhebliche finanzielle Einschnitte drohen.

Aber auch die Stuttgarter wollen nichts anderes als den Aufstieg - auch wenn sie mehrfach erklärten, notfalls ein zweites Jahr 2. Liga in Kauf nehmen zu können. Der Club lässt seine Mitglieder am 1. Juni aber über die Ausgliederung seiner Profiabteilung in eine AG abstimmen. Bei einem Scheitern im Endspurt dürfte das Vorhaben kaum gelingen.

Das Personal

Hannover hat mit Torjäger Martin Harnik und Sportchef Horst Heldt zwei ehemalige Stuttgarter in seinen Reihen. Harnik spielte von 2010 bis 2016 beim VfB und stieg mit den Schwaben im vergangenen Jahr ab.

Heldt war von 2006 bis 2010 VfB-Sportdirektor und gewann mit dem Club 2007 die deutsche Meisterschaft. Vor dieser Manager-Tätigkeit hatte er drei Jahre als Profi für Stuttgart gespielt. Vor allem Harnik hat noch viele Kontakte ins Schwabenland, ist mit VfB-Stürmer Daniel Ginczek eng befreundet.

Die Stärken und Schwächen

Das Prunkstück des VfB ist die Offensive um den letztjährigen und vermutlich auch kommenden Torschützenkönig Simon Terodde. Er hat bereits 23 Mal getroffen. Dazu kommen Spieler wie Ginczek, der wiedererstarkte Alexandru Maxim im offensiven und Kapitän Christian Gentner im zentralen Mittelfeld. Die Abwehr leistet sich aber immer mal wieder Patzer.

Die 96er tun sich mit dem Toreschießen deutlich schwerer, allerdings blüht Niclas Füllkrug unter dem neuen Trainer André Breitenreiter auf. Auf Harnik ist immer Verlass. In der Abwehr stehen die Niedersachsen gut. Sie haben die zweitbeste Defensive der Liga, aber Probleme im Spielaufbau.