Die Spielerinnen von Allianz MTV freuen sich über den Sieg gegen Münster. Foto: Pressefoto Baumann

Der Pokal kann kommen: Stuttgarts Volleyballerinnen haben in der Bundesliga 3:0 gegen Münster gewonnen, dort steht nächsten Sonntag das Pokal-Viertelfinale auf dem Programm.

Stuttgart - Die Generalprobe ist nahezu problemlos geglückt. Eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten DVV-Pokal-Viertelfinale (nächsten Sonntag, 18 Uhr, Sporthalle Berg Fidel) hat Allianz MTV Stuttgart sein Erstligaspiel gegen den USC Münster mit 3:0 (25:5, 27:25, 25:22) gewonnen. Bei dem klaren Sieg vor 1920 Zuschauern in der Scharrena gelang dem Team von Trainer Giannis Athanasopoulos sogar problemlos, in Pia Kästner den nächsten Ausfall im Kader zu kompensieren.

„So etwas schweisst einfach zusammen, aber genau das braucht man auch, um als Team besser zu werden“, sagte Zuspielerin Femke Stoltenborg, die nach der 72 Minuten kurzen Partie zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde. „Wir haben gute Laune, auch im Training, obwohl wir da gerade so wenig sind.“ Je mehr draußen sitzen, desto besser spielt das Team, möchte man fast schon sagen. Nach Nikoleta Perovic (Bauch), Micheli Tomazela Pissinato (Ferse) und Nika Daalderop (Knie) ist Pia Kästner (Fußsohle) die nächste, die sich auf die Verletztenliste setzen lassen musste.

Pause für Pia Kästner

„Das sind Altlasten, die sie schon eine Weile beschäftigen. Eine Pause war notwendig. Dann lieber jetzt“, sagte der Trainer Giannis Athanasopoulos. Und seine Rechnung ging auf. Der Kästner-Ersatz Moggi Wlk aus dem Zweitligateam stand zwar bereit, musste aber gar nicht eingesetzt werden, was ihr damit ein weiteres Aushelfen ermöglicht (bei einem zweiten Einsatz würde sie sich ansonsten im Erstliga-Kader festspielen).

Mit tollen Leistungen sorgten die wenigen Spielerinnen, die noch zur Verfügung stehen, für spektakuläre Ballwechsel und regelmäßigen Szenenapplaus in der Scharrena. Molly McCage (18 Punkte, davon vier Blocks) dominierte erneut am Netz sowohl in Angriff als auch in der Abwehr. „Wir hatten großen Spaß. Es war wie ein Tanz. Jede wusste, was sie zu tun hatte. Jede folgte dem Plan. Und der ging auf“, sagte die amerikanische Mittelblockerin im Stuttgarter Trikot und lächelte. „Und wenn ich vorne so einfach frei bin, heißt das, dass unsere Verteidigung hervorragend gearbeitet hat.“

Aufschlagserie der Kapitänin

Im ersten Satz war es Kapitän Deborah van Daelen, die mit 17 Aufschlägen in Folge die Gäste aus Westfalen gehörig unter Druck setzte, und mit 25:5 für das gleichermaßen seltene wie eindeutige Satzergebnis fast im Alleingang sorgte. Im zweiten Satz brachte Julia Schaefer für Michaela Mlejnková frischen Wind. Doch wie die Reaktion der Münsteraner im zweiten Satz aufzeigte, rechnet Trainer Giannis Athanasopoulos am kommenden Sonntag für nicht denselben, so einfachen Durchmarsch. „Münster kann uns mit dem Aufschlag ganz schön vor Probleme setzen“, sagte Athanasopoulos. „Aber wie wir uns dabei aus der Affäre gezogen haben, hat mir sehr gut gefallen. Und die Zuschauer im Rücken waren unglaublich.“ Genau diesen Rückhalt wird sein Team nächste Woche allerdings nicht haben.