Unterschriftenaktion der VHS Stuttgart auf dem Schlossplatz Foto: Leif Piechowski

Die Volkshochschule Stuttgart (VHS) kann in den Jahren 2015/2016 mit einer höheren Grundförderung durch das Land rechnen. Insgesamt erhöht sich die Förderung in Baden-Württemberg um 8,6 Millionen Euro. OB Fritz Kuhn will damit die Kursgebühren stabil halten.

Stuttgart - Die Volkshochschule Stuttgart (VHS) kann in den Jahren 2015/2016 mit einer höheren Grundförderung durch das Land rechnen. „Grün-Rot stellt für die Weiterbildung im Doppelhaushalt insgesamt 8,6 Millionen Euro mehr zur Verfügung“, teilte Landtagsabgeordnete Muhterem Aras (Grüne) mit. Die Landesregierung mache „Schluss mit der jahrelangen Vernachlässigung und Unterfinanzierung der Weiterbildung durch die CDU-geführte Vorgängerregierung“, so Aras weiter. Wie viel Geld der Stuttgarter Volkshochschule zufließen wird, hänge vom Kursangebot ab.

Die bessere Grundförderung kann den Konsolidierungskurs der Weiterbildungseinrichtung zusätzlich verbessern. Schon jetzt hat das Haus zum Ende des Jahres 2012 ein positives Ergebnis erzielt: Den Erträgen von knapp über 10 Millionen standen nur 9,9 Millionen Euro Aufwendungen gegenüber. Für das Jahr 2013 zeichnet sich schon vor Abschluss der Rechnungsprüfung ein Plus in Höhe von rund 80 000 Euro ab. Unter Berücksichtigung des Vereinsvermögens (1,78 Millionen Euro) und der Schuldentilgung aus der Vergangenheit verfügte die VHS Ende 2013 über eine Eigenkapitalquote von 46 Prozent. In diesem und im nächsten Jahr wird die VHS von der Stadt mit 3,8 Millionen Euro jährlich unterstützt.

OB Fritz Kuhn, der auch Vorsitzender des VHS-Verbands ist, hat die Delegierten der Mitgliederversammlung Ende vergangener Woche über die höheren zu erwartenden Landesmittel unterrichtet. Nach seiner Auffassung solle das Geld dafür eingesetzt werden, dass die Gebühren für die Kurse zur Allgemein- und Weiterbildung nicht weiter ansteigen. Diese lägen derzeit schon 17,8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. „Bildung ist für uns aber ein Menschenrecht – und wenn Menschen sich diese nicht mehr leisten können, ist das nicht integrativ, sondern ausgrenzend“, sagte Kuhn. Auch Verbandsdirektor Hermann Huba plädierte für eine „Bildung für alle“. Die sei in Baden-Württemberg angesichts von einer Million Analphabeten besonders wichtig.