Die Konkurrenten gehen im Flug aufeinander los. Foto: Winfried Kräling

Im Wettbewerb um Brutplätze sind manche Störche nicht zimperlich. So gab es nördlich von Frankfurt einen heftigen Streit um einen Horst.

Stuttgart - Zozu, Ingo und Libi: Das sind die drei mit Sendern ausgerüsteten Störche aus Baden-Württemberg, deren Geschicke wir in diesem Frühjahr intensiv verfolgen – auch in unserem Blog (http://stzlinx.de/stoerche). Alle drei Störche sind heil aus ihrem spanischen Winterquartier nach Deutschland zurückgekehrt und widmen sich nun mit ihren Partnern dem Brutgeschäft. Zozu in Böhringen am Bodensee, Ingo in Illmensee in Oberschwaben und Libi in Hessen nördlich von Frankfurt. Dort ist es in diesen Tagen hoch hergegangen: Nur wenige Kilometer von Libis Horst entfernt war ein mit einem Sender ausgerüsteter Storch in eine Attacke auf ein brütendes Storchenpaar verwickelt. Da lag der Verdacht nahe, dass es sich um Libi handelte. Doch Wolfgang Fiedler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell stellte nach Auswertung der Senderdaten fest, dass Libi ein „lupenreines Alibi“ hat. Der Störenfried heißt Redrunner, ein Storchenmännchen, das 2014 in Böhringen geboren wurde. Nun fliegt er mit einem anderen Storch umher. Die beiden brüten offensichtlich noch nicht und haben, so Fiedlers Einschätzung, „hier mal einen Versuch gestartet, ob sie nicht einen Horst im Handstreich übernehmen können“. Sieger in diesem heftigen Luftkampf war übrigens der Horstbesitzer.