Arbeiter decken am Freitag in Mannheim im Luisenpark eine Voliere mit einer Plane ab. Auch die vorsorglich getöteten Vögel aus dem Mannheimer Luisenpark sind mit der Vogelgrippe vom Subtyp H7N3 infiziert gewesen. Foto: dpa

Im Mannheimer Luisenpark hat die Stadt vorsorglich mehr als 30 Vögel töten lassen, nachdem zwei Fasane dort an Vogelgrippe verendet waren. Eine Epidemie sei nicht zu befürchten, so das zuständige Ministerium.

Mannheim - Die Vogelgrippe-Fälle im Mannheimer Luisenpark ziehen weitere Schutzmaßnahmen nach sich. Die Stadt ließ die Volieren mit engmaschigen Netzen und Planen sichern, damit keine wilden Vögel von außen eindringen können. Auch soll nach der Tötung infizierter Vögel nun der komplette Vogelbestand des Parks untersucht werden - das sind rund 450 Tiere. Im Stuttgarter Landwirtschaftsministerium geht man von einem „lokalen Ereignis“ aus. Wie die Vogelgrippe in die Volieren kam, ist unklar.

Ein Sprecher des Ministeriums schloss am Freitag nicht aus, dass wildlebende Vögel die Seuche eingeschleppt haben könnten - etwa Spatzen, die in den Käfigen Futter stibitzen. Auch könnte Kot von Zugvögeln weiterverschleppt worden sein. Die Entwicklung wird über ein Monitoring beobachtet.

Im Mannheimer Luisenpark waren am Dienstag 26 Enten, 6 Fasane und 2 Pfaue getötet worden, die in Kontakt mit zwei Fasanen aus dem Park waren, die zuvor an Vogelgrippe verendet waren. Alle Tiere waren mit dem Subtyp H7N3 infiziert.

Stadt und Ministerium stuften die Gefährdung für Menschen aber als sehr gering ein, eine Übertragung sei äußerst unwahrscheinlich, hieß es. Außerhalb des Parks sind in Baden-Württemberg bislang keine Fälle bekanntgeworden. Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit hat am Montag aber bei Wildenten im niedersächsischen Osnabrück ebenfalls Vogelgrippe festgestellt.

Vogelhaltungen für sechs Wochen für Besucher gesperrt

Der Luisenpark ist die größte Parkanlage in Mannheim. Die Vogelhaltungen im Park wurden vorsorglich für mindestens sechs Wochen für Besucher gesperrt. Die Tiere müssen so weit wie möglich in den Freigehegen bleiben.

Im Jahr 2006 war der hochpathogene Virustyp H5N1 in Mecklenburg-Vorpommern bei toten Schwänen und Enten entdeckt worden. Seitdem kam es zu mehreren Ausbrüchen verschiedener Untertypen in Deutschland. So brachte Anfang Dezember 2013 die Geflügelpest eine Straußenfarm in Blumberg im Schwarzwald an den Rand des Ruins: Alle Tiere mussten getötet werden.

Im November 2014 ordnete das Land in einem Streifen von 500 Metern um den Bodensee und entlang des Rheins eine Stallpflicht für Geflügel an. Es war eine Vorsichtsmaßnahme wegen möglicherweise infizierter Zugvögel. Zuvor war auf der Insel Rügen eine mit Vogelgrippe infizierte Wildente gefunden worden.

Wasservögel gelten als natürliche Wirte der Erreger. Sie erkranken gewöhnlich kaum. Bei Hühnern, Puten und Gänsen können die Viren der Subtypen H5 und H7 aber zu hochansteckenden Formen mutieren. Verschiedene Viren sind nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts bei sehr intensivem Kontakt auch für Menschen gefährlich. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nur in seltenen Einzelfällen beschrieben worden.