Der Vertrag des Vize-Bahnchefs Kefer wird nicht verlängert. Foto: dpa

Volker Kefer, der Vize von Bahnchef Rüdiger Grube, räumt seinen Posten. Das liegt aber nicht nur am Projekt Stuttgart 21.

Berlin/Stuttgart - Keine Frage: Volker Kefer stand unter Druck. Der Kostenrahmen von Stuttgart 21 ist schon so gut wie ausgeschöpft, und dem Großprojekt in der Landeshauptstadt droht bei der Inbetriebnahme eine Verzögerung bis zum Jahr 2023 -also zwei Jahre länger als bis zuletzt angekündigt. Dafür muss Kefer gerade stehen. Doch Stuttgart 21 allein hat den Vize-Bahnchef nicht seinen Job gekostet. Denn er musste den Kopf auch für Altlasten der Deutschen Bahn hinhalten, die bei Leibe nicht nur er zu verantworten hatte. Jahrzehntelang hat es die Bahn versäumt, ihre Infrastruktur entsprechend auszubauen – und vor allem in Schuss zu halten. Nun wird endlich investiert – doch die vielen Baustellen, die das zur Folge hat, führen zu massiven Verspätungen auf der Schiene. Die schlechten Pünktlichkeitswerte kann man nicht allein Kefer ankreiden.

Doch eben weil das auch anderen gefährlich werden kann, muss Kefer nun weichen. DB-Chef Rüdiger Grube dürfte damit vorerst im Amt bleiben, denn ein Schuldiger für all die Versäumnisse ist nun gefunden. Und der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla, der ebenfalls dem Bahn-Vorstand angehört, hat gleichfalls die Weichen gestellt. Mit dem Bauernopfer Kefer geht sein härtester Konkurrent um die Grube-Nachfolge von Bord.

f.schwaibold@stzn.de