Radsportverein Wendlingen ist mit Holzrädern beim Fest dabei Foto: Horst Rudel

Die Egerländer Gmoi versammelt sich am nächsten Wochenende, 29. bis 31. August, in Wendlingen (Rems-Murr-Kreis) zum Vinzenzifest. Das Fest feiern die Egerländer seit 300 Jahren in ungebrochener Tradition.

Wendlingen - Die Egerländer Gmoi versammelt sich am nächsten Wochenende, 29. bis 31. August, in Wendlingen (Rems-Murr-Kreis) zum Vinzenzifest. Das Fest feiern die Egerländer seit 300 Jahren in ungebrochener Tradition, selbst nach Krieg und Vertreibung aus Eger, dem heutigen Cheb in Tschechien. Cheb ist seit vielen Jahren die Partnerstadt von Wendlingen.

Um an ihre Geschichte zu erinnern, werden sich die Egerländer am Sonntag um 9.30 Uhr zu ihrer traditionellen Vinzenziprozession zusammenfinden. Sie führt die Gläubigen von der Kirche Sankt Kolumban bis zum Wendlinger Marktplatz. Anschließend beginnt dort der Festgottesdienst, den Bischof Gebhard Fürst hält, das Oberhaupt der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Rund um diesen sakralen Kern wird das weltliche Vinzenzifest gefeiert. Es erinnert an den Tag im Jahr 1694, als eine Reliquie des Heiligen Vinzenz nach Eger kam. Er war ein Märtyrer der römischen Kaiserzeit, dessen Leichnam in Rom beigesetzt wurde. Diese Stiftung der Kirche markierte das Ende der Gegenreformation, mit dem der Katholizismus wieder fest in Böhmen etabliert worden war. Zuvor hatten viele Evangelische das Land verlassen müssen. Es war die erste Vertreibung aus dem Egerland. Das Fest gilt auch als Manifestation der Egerländer Kultur. Die Aktivitäten beginnen bereits am Freitagabend mit der Ausstellung „Trachten in unserer Stadt“, die im Rathaus zu sehen sein wird.

Das Vinzenzifest 2014 ist verbunden ist mit dem 40. Egerländer Landestreffen und dem 80. Gautrachtentreffens der Südwestdeutschen Trachtenvereine.