Timo Baumgartl ging in das Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart. Foto: dpa

Die Aufregung über die künftige Schulpartnerschaft des VfB mit der privaten Kolping-Akademie in Fellbach hat sich gelegt. Da offenbar nicht alle Kaderfußballer die Schule sofort wechseln wollen, bietet der VfB diesen auch weiterhin ihre bisherigen Trainingszeiten.

Stuttgart - Die Aufregung über die Entscheidung des VfB, seinem Fußballnachwuchs den Schulwechsel zur privaten Kolping-Akademie in Fellbach ans Herz zu legen, hat sich gelegt. Ein Großteil der 63 Kaderfußballer des VfB zeige „Interesse an einem Schulwechsel zum kommenden Schuljahr“, sagte Klaus Vogt, der Vorsitzende des Kolping-Bildungswerks. „Mit diesem Ergebnis sind wir zufrieden.“

Erstmals stellte Vogt das Konzept, mit dem die private Kolping-Akademie künftig das schulische Lernen und den Leistungssport der VfB-Spieler unter einen Hut bringen will, dem Stuttgarter Regionalteam „Eliteschule des Fußballs“ vor – dazu gehören auch die Vertreter der städtischen Eliteschulen des Fußballs, des Kultusministeriums, des VfB, der Kickers, des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) und des Deutschen Fußball-Bundes. Bei dieser Gelegenheit habe der VfB noch einmal klargestellt, „dass alle Spieler weiterhin selbst entscheiden dürfen, welche Schule sie besuchen möchten und in dieser Hinsicht auch nicht beeinflusst werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des WFV. Außerdem werde der VfB seinen Spielern den bisherigen Trainingskorridor „auch in der Saison 2017/18 weiter anbieten“.

Zweitligist VfB ermöglicht auch Spielern, die nicht die Schule wechseln wollen, Trainingszeit

Das bedeutet, dass der VfB mit seinem Trainingsangebot zumindest im nächsten Schuljahr doppelt fährt. Denn Kolping und die städtischen Schulen arbeiten mit unterschiedlichen Trainingszeiten. Damit ermöglicht der Zweitligist auch Spielern, die weiterhin an einer der städtischen Eliteschulen bleiben wollen, die Teilnahme. Dies betrifft offenbar vor allem Kaderathleten, die bereits in der Oberstufe oder kurz vor dem Schulabschluss stehen.

Abmeldungen gebe es bisher nicht, sagen Martin Bizer vom Wirtemberg-Gymnasium in Untertürkheim und Edwin Bartels vom Schickhardt-Gymnasium im Süden. Das Wirtemberg-Gymnasium besuchen derzeit 19 Kaderfußballer vom VfB und sechs von den Kickers. Im Schickhardt-Gymnasium sind es nur eine Handvoll.

Zwar waren die Schulleiter nicht sehr begeistert über die Art der Kommunikation des VfB, doch nun müsse man nach vorn blicken, sagt Bartels. Er würde es für richtig halten, auch Kolping in die Eliteschulen des Sports aufzunehmen. „Es geht uns um die Jungs“, sagt Bartels. „Wir wollen keine Lager aufmachen.“ Der Pädagoge betont: „Wir stehen nach wie vor zum VfB.“