Am 21. September 2016 präsentierte der VfB Stuttgart Hannes Wolf als Nachfolger von Jos Luhukay. Damals kannten die wenigsten den jungen Trainer. Foto: dpa

Als Hannes Wolf beim VfB Stuttgart die Nachfolge von Jos Luhukay antrat, kannte kaum einer den damaligen Jugendtrainer von Borussia Dortmund. Seither ist klar geworden: Wolf ist ein Mensch, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert.

Stuttgart - Hannes Wolf ist 36 Jahre alt und hat leichte Lachfalten an den Augen. Der Trainer des VfB Stuttgart ist ein fröhlicher Mensch mit einer positiven Ausstrahlung - wenn es um den Erfolg seiner Fußballmannschaft geht, versteht er allerdings keinen Spaß. „Wir wollen nicht die sein, die so einen Vorsprung verspielen. Deswegen bleiben wir fleißig“, sagte er vor dem letzten Saisonspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen die Würzburger Kickers. Der VfB geht als Tabellenführer in die Partie, auf Relegationsrang drei und Eintracht Braunschweig sind es drei Punkte und zehn Tore Vorsprung.

Revanche für Arminia-Unterstützung möglich

Die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ist also so gut wie perfekt. Aber eben auch nur so gut wie. Deswegen waren Wolf und sein Sportvorstand Jan Schindelmeiser nach dem 0:1 gegen Hannover 96 auch tendenziell eher sauer und nicht so gelöst wie beispielsweise Alexandru Maxim. Der rumänische Nationalspieler sprang durch die Katakomben der HDI-Arena und jubelte: „Be happy! Wir sind aufgestiegen.“

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Möglich machte diese berechtigte Freude das 6:0 von Arminia Bielefeld gegen Braunschweig, das sowohl dem VfB als auch Hannover 96 eine hervorragende Ausgangssituation für den 34. Spieltag bescherte. „Arminia Bielefeld hat uns sehr geholfen. Jetzt können wir ihnen mit einem Sieg helfen, in der Liga zu bleiben“, sagte Wolf dem TV-Sender Sky.

Gegenseitiger Respekt

Vor allem aber will Wolf die Zweitliga-Saison „sehr, sehr gerne mit einem Sieg und einem guten Spiel abschließen. Die Mannschaft ist da voll dabei und will das auch.“ Als Meister wäre Stuttgart auch dem eigenen Anspruch gerecht geworden, in der Bundesliga sich mittelfristig wieder in Richtung der Europapokalplätze zu orientieren. „Der Titel, den wir holen können als Zweitliga-Meister, das ist ein Titel der bleibt. Der geht dann nicht mehr weg. Den wollen wir jetzt haben“, betonte Wolf.

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Als Jugendtrainer bei Borussia Dortmund nur Branchen-Experten wie Schindelmeiser bekannt, schaffte es Wolf bei seiner ersten Profi-Station in Stuttgart sofort, die Fans und Menschen im Verein zu begeistern. Die Profis schätzen seine ehrlichen Ansagen. Selbst der bei den Fans sehr beliebte Maxim, der unter Wolf eine sehr schwere Phase durchmachte und mitunter nur auf der Tribüne saß, verlor kein böses Wort über den Trainer. Im Gegenteil: Er betonte stets den gegenseitigen Respekt.

Vor einigen Wochen hat sich Wolf bei einem Besuch in unserer Redaktion den Fragen von Twitter-Nutzern zu seinem Start in Stuttgart und anderen Themen gestellt. Das Video dazu sehen Sie hier:

Aufstieg wäre zum großen Teil Wolfs Verdienst

Sollte der VfB Stuttgart am Sonntag den 60 000 Zuschauern im Stadion und den erwartet weiteren 60 000 Fans auf dem Wasen nun ermöglichen, nicht nur den Saisonabschluss, sondern auch den Aufstieg zu feiern, ist das zum großen Teil ein Verdienst von Hannes Wolf. „Er hat nicht nur die unbedingt notwendige Fachkompetenz für den Job, er hat vor allem die Persönlichkeit“, lobte Schindelmeiser seinen wichtigsten Mitarbeiter zuletzt. Grund zum fröhlich sein hätte dieser im Fall des sicheren Aufstiegs dann erst recht.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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