Der verletzungsanfällige Holger Badstuber könnte beim VfB die Defensivprobleme lösen. Foto: dpa

Die Verhandlungen um eine Verpflichtung des Innenverteidigers Holger Badstuber ziehen sich beim VfB Stuttgart weiter hin. Bisher hat es noch keine sportärztliche Untersuchung gegeben, was bedeutet, dass weiterhin keine Einigung mit dem 28-jährigen Abwehrspieler erzielt worden ist.

Stuttgart - Geht es um den Wechsel von Holger Badstuber zum VfB Stuttgart, dann herrscht auch im Fanlager rund um den Club eine gemischte Gefühlslage vor. Zum einen passt der 28-Jährige perfekt ins Stellenprofil beim Aufsteiger. Als ehemaliger deutscher Nationalspieler, der einst in der Jugend des VfB spielte, taugt der ablösefreie Badstuber zur Führungskraft. Er besitzt auf Clubebene bereits Champions-League-Erfahrung und könnte als Linksfuß und Innenverteidiger bei den Stuttgartern die größte noch offene Lücke im Kader schließen.

Eine Badstuber-Verpflichtung ist Chance und Risiko

Klar ist aber andererseits auch, dass ein Profi vom Kaliber eines Holger Badstubers, der einst zum Stamm der deutschen Fußball-Nationalelf unter Bundestrainer Joachim Löw zählte, für den VfB keine Option wäre, wenn es da nicht diese lange Krankenakte gäbe: Zwei Kreuzbandrisse, einen Sehnenriss, einen Muskelriss und einen Sprunggelenksbruch hat der derzeit vereinslose Badstuber bereits hinter sich. Bei einer derart labilen Gesundheit ist die Verpflichtung eines Leistungssportlers also bei aller Chance immer auch ein Risiko.

Daher ziehen sich die Verhandlungen zwischen dem VfB und Holger Badstuber, der vom Münchner Rechtsanwalt Peter Duvinage vertreten wird, weiter hin. Dabei geht es um die Gehaltsvorstellungen des Spielers, die in seinem Fall ganz besonders in Relation zu seiner sportlichen Vita, seiner Leistungsfähigkeit, aber auch seiner Krankenakte zu setzen sind.

Berichte diverser Medien, eine für vergangenen Mittwoch anberaumte sportmedizinische Untersuchung sei geplatzt, bestätigt der VfB nicht. Klar ist aber, dass es bisher keinen Medizincheck gegeben hat, was bedeutet, dass sich die Verhandlungen weiter hinziehen. Denn auch im Badstuber-Lager gibt es offenbar gemischte Gefühle. Einerseits soll auch ein Angebot vom FC Sevilla vorliegen. Andererseits bietet der VfB einen Arbeitsplatz in der Bundesliga – und der ist dem Ex-Münchner dem Vernehmen dann doch lieber.