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Mercedes-Mann und VfB-Aufsichtsrat Joachim Schmidt über Sponsoring, Formel 1 und VfB.

Stuttgart Joachim Schmidt zeichnet verantwortlich für den Vertrieb und das Marken-Image bei Mercedes, nebenbei sitzt er im Aufsichtsrat des VfB Stuttgart. Und mit Doppelpässen kennt er sich aus. -


Guten Tag, Herr Schmidt. Heute schon ein bisschen Sport getrieben?
(Seufzt) Ich bin sehr viel im Ausland unterwegs und komme gerade aus China zurück. Da reicht es morgens nach dem Aufstehen oft nur zu 20 Liegestütze. Wenn ich zu Hause bin, schwimme ich täglich zehn bis 15 Minuten – und das relativ flott.

Als Chef von Vertrieb und Marketing halten Sie es vermutlich wie die Sportler: Man will immer der Beste sein.
Ganz klar, das war schon immer mein Motto. Ich bin seit je ehrgeizig und hungrig nach Erfolgen, als Sportler wie auch im Beruf. Heute spiele ich übrigens mit ein paar Freunden noch Tennis – ein Doppel. Und manchmal geht es dabei zu, als müssten wir Wimbledon gewinnen. Da wird um jeden Ball gekämpft.

Eine Pflichtsportart für Manager ist Golf.
Ich golfe sehr gerne, komme aber nur selten dazu.

Ihr Handicap?
(Überlegt lange und lacht) Zu hoch!

Sie mögen den Sport generell?
Ja, ich habe als junger Mensch viel ausprobiert.

Auch Fußball?
Ich war ein pfeilschneller und technisch guter Stürmer. Leider aber ein wenig kopfballschwach.

Technisch gut und schnell, vielleicht sind Sie deshalb bei Mercedes gelandet. Welchen Imagetransfer verspricht sich die Marke mit dem Stern vom Sport-Sponsoring?
Wir wollen die Marke sportlicher, jugendlicher und dynamischer machen. Schauen Sie sich unsere neuesten Autos an: CLS, SLK, C-Klasse-Coupé, SL oder die neuen Kompakten. Das sind extrem sportliche Autos. Wir streben aber nicht nach aufdringlicher Sportlichkeit, wir wollen kultivierte Sportlichkeit. Das Sport-Sponsoring leistet hierbei einen wichtigen Beitrag.

Wie erreichen Sie als Global Player Ihre Zielgruppen?
Der Sport ist zwar Kern unserer Sponsoring-Strategie, wir sind darüber hinaus aber auch im Fashion-Bereich engagiert.

Zum Beispiel bei den Mode-Wochen.
Richtig. Etwa in Berlin, Mailand oder New York. Das ist wichtig, um die Faszination und Modernität unserer Marke zu stärken und sie für neue Zielgruppen zu öffnen.

Welche Rolle spielt der Laureus Award?
Eine sehr große. Er ist Teil unserer Strategie im Bereich Corporate Social Responsibility.

Was verbirgt sich hinter diesem neudeutschen Kürzel?
Wir vergeben bei einer vielbeachteten Gala den Laureus World Sports Award an den Weltsportler des Jahres. Es geht aber in erster Linie um gesellschaftliche Verantwortung, die unser Unternehmen übernimmt. Stars wie Katarina Witt, Boris Becker, Franz Beckenbauer, Bobby Charlton oder John McEnroe fördern und begleiten als Mitglieder der Laureus Academy mit unserer Hilfe soziale Projekte rund um den Globus.