Der Trainer des VfB Stuttgart, Thomas Schneider. Foto: dpa

Trainer Thomas Schneider deutet Systemänderung und personelle Wechsel fürs Spiel gegen FC Bayern an. Manager Fredi Bobic will Gier und Leidenschaft sehen.

Trainer Thomas Schneider deutet Systemänderung und personelle Wechsel fürs Spiel gegen FC Bayern an. Manager Fredi Bobic will Gier und Leidenschaft sehen.

Stuttgart - Auf dem Papier hat der VfB Stuttgart keine Chance, aber auf dem Platz will er sie, allen Widrigkeiten zum Trotz, nutzen. Als krasser Außenseiter geht die Mannschaft von Trainer Thomas Schneider an diesem Mittwoch (20 Uhr/Sky, Zusammenfassung ab 23.15 Uhr in der ARD) in das Südderby gegen den FC Bayern. Damit befindet sich der VfB in guter Gesellschaft – so ergeht es zurzeit jedem Gegner des Rekordmeisters, der seit 42 Spielen ungeschlagen ist. Allerdings steht es jedem frei, das Beste aus seiner Situation zu machen. „Jede Serie reißt einmal“, sagt Martin Harnik und hofft auf die Sensation in der Nachholbegegnung des 17. Spieltags.

Das klingt erst mal großspurig, vor allem nach der dürftigen Darbietung beim 1:2 gegen den FSV Mainz am vergangenen Samstag. Andererseits war diese Begegnung der beste Anschauungsunterricht: Der VfB muss vieles, sehr vieles anders machen – vor allem besser. „Wir sehen das Spiel gegen die Bayern als Chance. Gegen Mainz haben wir nicht das gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollen mit einem guten Auftritt wieder etwas Kredit bei unseren Fans zurückgewinnen“, sagt Kapitän Christian Gentner.

Genau das fordert auch die sportliche Leitung. „Gegen Mainz ist uns die letzte Gier abgegangen“, sagt Sportdirektor Fredi Bobic, „nun kannst du gegen die Bayern ins Spiel gehen und sagen: Das ist hoffnungslos. Ich erwarte aber, dass die Jungs alles geben und Leidenschaft reinbringen.“

„Tausendprozentigen Einsatz“ hatte auch Thomas Schneider gegen Mainz vermisst: „Für mich als Trainer ist das ein Stück weit enttäuschend, aber so ist Fußball.“ Dabei will er es aber nicht bewenden lassen: „Das ist mit der Erwartung verbunden, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt.“ Eine Trotzreaktion: Jetzt erst recht! Und zwar „egal, in welchem System“ (Schneider). Womöglich kehrt er zum 4-2-3-1 zurück. Denkbar ist, dass Arthur Boka im defensiven Mittelfeld aufläuft und Moritz Leitner offensiver agiert. Stürmer Mohammed Abdellaoue müsste trotz seiner Tores gegen Mainz weichen. Personell plant Schneider weitere Änderungen und sagt: „Wir müssen kompakt stehen, viel laufen und ans Limit gehen.“

Wie der perfekte Abend für ihn aussieht, sagt Schneider auch: „Der FC Bayern hat 80 Prozent Ballbesitz, wir bekommen zwei Konterchancen und gewinnen 1:0.“

Träumen muss ja erlaubt sein.