Bei Borussia Mönchengladbach feierte der VfB Stuttgart den ersten Auswärtssieg der Saison. Foto: dpa

Der VfB dreht das Spiel in Mönchengladbach und schöpft neuen Mut im Kampf gegen den Abstieg.

Mönchengladbach - Die Wände wackeln im Borussia-Park. Es poltert, es klopft. Es lärmt. Aus der Stuttgarter Kabine dringen Freundenschreie und Jubelgesänge heraus. Schnell fügen sie sich zu einem gewaltigen Männerchor zusammenfügen: "Jaaa, der VfB!" Die Emotionen müssen raus. Es geschieht schließlich nicht alle Tage, dass man aus einem 0:2-Rückstand noch ein 3:2 macht. Hurra, wir leben noch!

"Erstmal ungläubig den Kopf geschüttelt"

Schon nach dem Schlusspfiff liegen sich die VfB-Spieler in den Armen und bilden am eigenen Strafraum spontan einen Jubelkreis. Abgekämpft sehen sie aus, aber beseelt. Pawel Pogrebnjak hat keine Kraft mehr zum Stehen. Er sinkt auf den Rasen und schlägt die Hände vor dem Gesicht zusammen. Einigen anderen fällt selbst das Grinsen schwer - zu intensiv, zu nervenaufreibend ist dieser Abstiegsthriller in Mönchengladbach gewesen. "Der Serdar Tasci und ich haben erstmal ungläubig den Kopf geschüttelt ", sagt Innenverteidiger Georg Niedermeier, als er wieder gefasst aus der Kabinentür trottet.

Die Dramaturgie dieses Spiels, sie könnte beim VfB Kräfte freisetzen im Kampf gegen den Abstieg. Kaum jemand glaubte nach dem 0:2-Rückstand zur Pause noch an die Wende. Der VfB war nach gutem Beginn wieder ins alte Muster zurückgefallen, das da heißt: Kommt der Gegner mal gefährlich vors Tor, ist es dahin mit der Sicherheit - und die Mannschaft fällt auseinander. Selbst die biederen Mönchengladbacher hatten so leichtes Spiel.